Wichtiges Sozialangebot
Gemeinde Gauting präsentiert neuen Bürgerbus und startet Service mit Auflagen
Rund 20 Jahre lang gibt es bereits den Bürgerbus in Gauting. Stets auf Wegen unterwegs, die vom öffentlichen Nahverkehr nicht angefahren werden, bringt der Bus vorwiegend Senioren in die Ortsmitte, zum Einkaufen, zum Arzt, zur Kultur. „Mit diesem Service ermöglichen wir den Bürgern die Teilnahme am Gemeindeleben, an Kultur, erleichtern das Einkaufen“, erklärte Bürgermeisterin Brigitte Kössinger. „Der Bürgerbus ist eines unserer wichtigsten sozialen Angebote.“
Mit Corona war allerdings zunächst Schluss mit den Fahrten. „Wir befördern vorwiegend Menschen aus Risikogruppen und auch unsere ehrenamtlichen Fahrer sind schon etwas älter, so dass wir niemanden gefährden wollten und den Service Mitte März vorsorglich eingestellt haben.“ Ab 13. Oktober rollt der Bus aber wieder.
Dank an die „Männer mit Herz“
„Wir fahren wie bisher auf unserer angestammten Route“, meinte Heinz Rauhoff, der den Bus seit 18 Jahren ehrenamtlich fährt. „Gerade im Betreuten Wohnen im Grubmühlerfeld und im Marienstift freuen sich die Leute enorm, dass wir wieder kommen und dass sich wieder etwas rührt im Ort.“ Zwar seien die Auflagen – höchstens vier Fahrgäste auf einmal, Maske, Handschuhe, Abstand, kein Geldwechsel, keine persönlichen Einstiegshilfen – ungewohnt, „aber machbar“, so Rauhoff weiter.
Kössinger dankte den „Männern mit Herz“, den ehrenamtlichen Fahrern. „Sie sind Bindeglied zwischen den Bürgern und der Gemeinde, kennen viele persönlich und wissen, wer wann welche Hilfe braucht. Und sie drücken schon auch mal ein Auge zu, wenn jemand genau an der Haustür aussteigen will.“
Maximal vier Fahrgäste auf einmal
Zum Servicestart konnte die Gemeinde auch einen neuen Bus in Empfang nehmen und den Ehrenamtlichen übergeben. Nach zehn Jahren Dienst ging es für den alten Bürgerbus in den Bauhof für Transportzwecke oder zum Verleih für Vereine oder Gruppen. Der neue ist ein Ford-Transit-Neunsitzer. Inklusive Einbauten und Extras kostete das Fahrzeug 45.000 Euro.
„Den Großteil des Geldes konnten wir über Spendengelder finanzieren“, dankte Kössinger. Sämtliche Sponsoren seien nun für die nächsten zehn Jahre auf dem Bus verzeichnet. „Darunter sind Handwerker, Rechtsanwälte, Immobilienmakler, Geschäfte und Gasthöfe. Die Unterstützung für unseren Bürgerservice könnte nicht großartiger sein!“
Rundfahrt für einen Euro
Während der Bus schon die ersten Touren fährt, kümmert sich die Verwaltung noch um letzte Kleinigkeiten. Zum Beispiel ist am neuen Bus eine festinstallierte Einstiegshilfe. „Wir müssen schauen, wie wir in den engen Straßen damit zurechtkommen“, meinte Rauhoff und empfahl eine versenkbare Variante. „Das wird nun in der Verwaltung geprüft“, erklärte Pressereferent Fred Rauscher. „Schließlich geht es um die Sicherheit im Straßenverkehr oder auch bei kalten Temperaturen. Eis oder Schnee dürfen sich nicht auf der Stufe festsetzen. Das wäre gefährlich.“
Jeweils dienstags, donnerstags und freitags fährt der Bürgerbus (Fahrpreis: ein Euro) um 9 Uhr ab Rathausapotheke zum Pippinplatz, weiter die Waldpromenade entlang zum Penny, wieder zurück zum Rathaus und ins Reismühlenviertel, übers Rathaus ins Grubmühlerfeldviertel hinein und zurück zum Rathaus. Serviceende ist um zwölf Uhr.
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