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Weltuntergang per Videokonferenz

Aufführung des 3. Theaterjugendclubs Gauting wird online umgesetzt

Sebastian Hofmüller arbeitet seit 2009 als freier Schauspieler an verschiendenen Theatern sowie in Film und Fernsehen. Von 2016 bis 2018 leitete er mit Lucie Mackert den Jugendtheaterclub des Hofspielhaus München und seit 2018 den Gautinger Theaterjugendclub „SpielLust“. (Bild: Christoph Ramm)

Seit sechs Monaten probt der 3. Gautinger Theaterjugendclub wöchentlich – jedoch aufgrund von Corona ausschließlich online. Am Samstag, 24. April, um 19 Uhr findet nun im Rahmen der Online-Veranstaltungsreihe gauting.live die Premiere des Stücks „Weltuntergang oder Die Jugend muss mal wieder als Hoffnungsträger für die verkorkste Menschheit herhalten“ statt.

Obwohl das kulturelle Leben vielerorts weitestgehend brachliegt, haben sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Theaterjugendclub Gauting nicht unterkriegen lassen. Aus der scheinbaren Unmöglichkeit heraus in der aktuellen Situation gemeinsam eine Theaterproduktion zu erarbeiten, haben die Jugendlichen unter der Leitung von Yvonne Kalles und Sebastian Hofmüller sowie Tobias Weber einen Weg gefunden und ein vollkommen neues Format entwickelt: das Zoom-Theater.

Höchst aktuell

Die zwölf Jugendlichen zwischen 11 und 17 Jahren haben sich im Rahmen des Jugendtheater-Projekts, das vom Theaterforum Gauting e.V. angeboten wird, der großen Themen der aktuellen Zeit angenommen und diese anhand des Stückes „Weltuntergang oder Die Welt steht auf kein’ Fall mehr lang“ von Jura Soyfer bearbeitet. Der Text von 1936 ist gerade heute höchst aktuell und die Parallelen zum Zeitgeschehen sind erschreckend deutlich erkennbar.

Weltuntergangsszenario. Ein Kometeneinschlag bedroht die Erde und die gesamte Menschheit. Der unmittelbar bevorstehende Weltuntergang wird jedoch von den Menschen weitestgehend ignoriert oder nicht ernst genug genommen. Die meisten verlieren sich in Interessenskonflikten, Machtstrukturen und Alltagsbanalitäten und dadurch in Handlungsunfähigkeit.

In den digitalen Raum verlegt

Was braucht es jetzt, um das Unheil abzuwenden? Wer ist gefragt? Gibt es noch einen Ausweg? Lohnt es sich, zu kämpfen, wenn schon alles verloren scheint? Der Theaterjugendclub Gauting bringt das Stück unter dem leicht abgeänderten Titel „Weltuntergang oder Die Jugend muss mal wieder als Hoffnungsträger für die verkorkste Menschheit herhalten“ zur Aufführung. Ursprünglich war die Premiere auf der Bühne des bosco, Bürger- und Kulturhaus Gauting geplant. Doch aufgrund der aktuellen Kontaktbeschränkungen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie dürfen vor Ort weder Proben noch Aufführungen mit nicht-professionellen Ensembles stattfinden. Daher wurde das Theaterprojekt komplett in den digitalen Raum verlegt. Sowohl die Proben als auch die Aufführung finden per Videokonferenz auf den Heim-Bühnen der Teilnehmenden statt.

„Wir spielen jetzt!"

„Wir warten nicht, bis die Theater irgendwann wieder öffnen dürfen. Wir spielen jetzt!“, betonen die Akteure in ihrem Statement zur geplanten Aufführung. Die Premiere wird am Samstag, 24. April, um 19 Uhr im Rahmen der Online-Veranstaltungsreihe gauting.live online übertragen. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Der Livestream kann kostenfrei unter www.gauting.live mitverfolgt werden. Spenden sind ebenfalls über die Webseite der Initiative möglich.

Der Theaterforum Gauting e.V. bedankt sich herzlich der Waldmar Bonsel Stiftung, der Castringius Kinder & Jugend Stiftung München und der Bürgerstiftung Landkreis Starnberg, durch deren Förderung der 3. Theaterjugendclub Gauting realisiert werden kann, sowie bei der Initiative gauting.live über deren Plattform die Übertragung der Aufführung stattfindet.

 

 

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