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Rubrik: Gesamt · Ort: fuenfseenland
Wärmespeicher in der Riesengrube
Gemeinderat Planegg lehnt Machbarkeitsstudie für das Projekt ab
Die Riesenkiesgrube an der Ortsgrenze zwischen Gräfelfing und Martinsried mit Ausmaßen von ungefähr 700.000 Quadratmetern Kies bis zu 15 Meter in die Tiefe stand seit Entstehung in der Kritik und sollte so schnell wieder aufgefüllt und begrünt werden. Eine der schärfsten Kritikerfraktionen im Planegger Gemeinderat – grüneGruppe 21 – initiierte nun allerdings ein ganz besonderes Nachhaltigkeitsprojekt für diese Riesengrube.
Nach Vorstellungen der Fraktion könnte hier ein Solarwärmespeicher entstehen. Sie beantragte eine Machbarkeitsstudie für das Projekt. Allerdings stellte sich der Gemeinderat mit großer Mehrheit dagegen. Die ungefähren Kosten von rund 80.000 Euro für das Projekt seien in der jetzigen Lage nicht machbar, die Technik sei Neuland und viel zu unausgereift, so die Argumente.
Gräfelfing bleibt interessiert
„Ich bin wahnsinnig enttäuscht“, meinte Initiatorin Angelika Lawo (grüneGruppe 21). „Sogar die Grünen stimmten geschlossen dagegen, obwohl das Projekt ja im besten Wortsinn grün und nachhaltig ist und noch vor wenigen Monaten als Nachhaltigkeitsvorzeigeprojekt galt.“ Die 80.000 Euro seien ein Richtwert gewesen und wären sowieso nur fällig geworden, wenn sich kein Investor gefunden hätte. Und im Übrigen habe Planegg 200.000 Euro Sonderrücklage Klima in den Haushalt eingestellt, argumentierte Lawo weiter.
„Den ganzen Sommer wurde mit Gräfelfing, der Firma Glück, dem Landratsamt und den Stadtwerken München verhandelt. Und nun die Ablehnung, das ist wirklich niederschmetternd“, sagte sie. Bei den Nachbarn in Gräfelfing hatte das Projekt nämlich offene Ohren gefunden. Der dortige Gemeinderat stimmte sogar einstimmig für das Wärmespeicherbecken.
„Wir sind nach wie vor sehr interessiert“, erklärte die Gräfelfinger Umweltreferentin Lydia Brooks. Das Projekt sei zukunftsweisend und habe sehr viel Potenzial. Nach Wegfall des Kooperationspartners Planegg muss man in Gräfelfing allerdings schauen, wie es weitergehen kann. Brooks: „Die Stadtwerke haben ebenfalls ihr großes Interesse bekräftigt. Wir werden nun in Gesprächen herausfinden, ob und wie das Projekt verwirklicht werden kann. Aus den Augen verlieren wir das nicht.“
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