Laut Gautinger Gemeindesatzung können nur 25 lebende Bürger Träger der Bürgermedaille sein. Die Palliativmedizinerin und Psycho-Onkologin Dr. Carola Riedner (l.) ist nun eine von ihnen. Sie erhielt die Ehrung von Bürgermeisterin Brigitte Kössinger. (Bild: us)
„Mein größtes Anliegen ist es, dass die Patienten zu Hause sterben können. Dazu braucht es viel Unterstützung für die Patienten und für die Angehörigen“, betonte Carola Riedner, Initiatorin und langjährige Leiterin des Ambulanten Hospizdienstes Gauting. „Da ist noch viel Unbekanntes zu meistern.“ Sie gründete den Gautinger Hospizdienst vor 15 Jahren gemeinsam mit ihrem Mann Pfarrer Günter Riedner aus einer Bewegung „Gautinger für Gautinger“ heraus. „Die Menschen sollen sich nicht allein gelassen fühlen. Das unterstützen wir vom Hospizdienst. Es ist eine sehr sinnvolle und erfüllende Tätigkeit!“ Für dieses Engagement ehrte die Gemeinde sie nun mit der Bürgermedaille.
„Gesicht und Motor“, nannte Bürgermeisterin Brigitte Kössinger die Geehrte. Gemeinsam mit ihrem rund 40-köpfigen Team aus haupt- und ehrenamtlichen Hospizhelfern gebe sie den Patienten und ihren Familien „Stütze, Kraft und Zuversicht. Ich habe großen Respekt vor Ihrem ehrenamtlichen Engagement.“
Die Großfamilie von früher gebe es nicht mehr, der Zeitdruck sei heutzutage groß, „Krankheit und Tod passen nicht in unser Leben, sondern kommen unserem Alltag in die Quere“, so Kössinger weiter. „Sie, liebe Hospizbegleiter, opfern Ihre Zeit. Nicht nur, um die Sterbenden selbst auf dem letzten Weg – bestenfalls zuhause – zu begleiten, sondern auch, um die Familien in dieser schwierigen Zeit zu entlasten.“
Der Einsatz Riedners gehe aber weit über das Organisatorische und die Tätigkeit an den Patienten hinaus. In ihrem Bemühen um gesellschaftliche Unterstützung, um Sponsoren und Förderung sowie bei der Ausbildung neuer ehrenamtlicher Hospizhelfer habe sie den Ambulanten Hospizdienst Gauting mit anderen sozialen Diensten und Einrichtungen gut vernetzt und ihm somit ein breites Fundament gegeben. Auch an Ausstellungen, Infoabende, Runde Tische im Marienstift und an die jährliche Gedenkfeier für verstorbene Patienten erinnerte Kössinger. Dafür dankte sie im Namen der Gemeinden. "Was Sie leisten, ist von unschätzbarem Wert für unsere Gemeinde."