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Schulalltag zu Hause

Wie die Grundschule Martinsried mit Homeschooling umgeht

Kreativer "Home"-Kunstunterricht: Die Martinsrieder Grundschüler schufen Kunstwerke im Schnee. Konrektor Karl-Heinz Schmid hat die Fotos als Collage zusammengesetzt. (Bild: Karl-Heinz Schmid)

Soeben hat das Kultusministerium die Schulschließung verlängert. Ausgenommen die Abschlussklassen sitzen die bayerischen Schüler bis einschließlich 12. Februar im Homeschooling fest. Für Grundschüler ist die Situation besonders schwierig. Denn sie sind auf den engen Kontakt mit den Lehrerinnen und ihren Mitschülern angewiesen und lernen vorwiegend im Miteinander. Die Würmtaler Grundschulen tun sehr viel, um das enge Verhältnis aufrechtzuhalten und den normalen Schulalltag, so weit es geht, zu pflegen.

„Wir starten gemeinsam in den Tag“, berichtet Karl-Heinz Schmid, Konrektor aus Martinsried. „Das kann ein Anruf, ein persönliches Hallo und ein gemeinsames Singen per Videocall sein. Die Kinder sehen den Lehrer. Das ist wichtig.“ Danach gibt’s Distanzunterricht per Video für ein, zwei Stunden, nach einer Pause geht es weiter.

„Keine Fächer fallen hinten runter“

„Wir haben sehr, sehr viele Lehrvideos gedreht, die sich die Kinder anschauen könne. Es gibt Arbeitspakete mit Aufgabenblättern, die ganz genau erklärt und begleitet werden. Es ist kein Vergleich zum ersten Lockdown. Wir sind gut vorbereitet und machen sehr viel.“

Auch Einzelförderung ist möglich. Für Fragen, Feedback oder Kontaktwünsche darüber hinaus haben die Lehrkräfte ihre „Kindertelefonsprechstunde“. Hart sei es für die Erstklässler, meinte Schmid. „Die Lerngruppen sind bewusst klein gehalten, damit jedes Kind gesehen werden kann. Zum Einwählen müssen natürlich die Eltern helfen.“ Schließlich können die Kinder noch nicht lesen und schreiben. „Ein Dabeisitzen ist aber nicht nötig und eigentlich auch gar nicht gewünscht. Die Kinder schaffen den Unterricht gut allein.“

Und eine wichtige Botschaft hat Schmid auch noch: „Bei uns fallen keine Fächer hinten runter. Auch Sport, Kunst, Musik und Handarbeit gibt es.“ Gemeinsam mit einem Praktikanten habe er Sportvideos zum Nachmachen gedreht. Und im Kunstunterricht der vierten Klassen entstanden Kunstwerke mit Schnee. „Die Kinder haben mit Figuren im Schnee experimentiert. Entstanden sind unglaublich schöne und vielfältige Arbeiten, die wir als Collage zusammengesetzt haben. Wirklich ganz toll! Doch noch mehr freuen wir uns wieder auf die Zeit, in der wir die Kinder wieder „in echt“ in der Schule begrüßen können.“

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