Rauf auf den Sattel

Am Wochenende starteten die fünf Würmtalgemeinden gemeinsam ins Stadtradeln 2019. „Das ist mittlerweile gute Tradition“, freute sich der Planegger Mobilitätsbeauftragte und Stadtradel-Organisator Roman Brugger. „Schließlich sind wir „Würmtal – das Radltal“. Das verpflichtet, wir nehmen das ernst.“ Der Würmtaler Auftakt begann am Rathaus Gauting. Von da aus radelten rund 50 Aktive inklusive der Bürgermeister über Stockdorf, Krailling, Neuried, Martinsried, Gräfelfing bis zum Marktplatz in Planegg.

Wie schon in den vergangenen Jahren waren dort Info- und Mitmachstände aufgebaut. Die Schrauberhütte bot ihre Reparaturdienste an. Die MVG-Räder wurden präsentiert. Der ADFC brachte einen Geschicklichkeitsparcour mit. Die ADFC-Jugendgruppe warb für einen oder mehrere Dirtparks im Würmtal. Neben den Stadtradel-Ständen fand als Besonderheit beim diesjährigen Auftaktradeln übrigens auch der Würmtaler Energietag mit Vorträgen und Informationen statt.

Im Kleinen anfangen

Und neu war auch das Lastenfahrrad-Treffen mit oder ohne Elektro-Antrieb. „Lastenräder sind generell schwierig zu fahren. Man muss sich mit dem ungewohnten Lenken und Rangieren auseinandersetzen und ein bisschen üben“, so Brugger. „Wir würden die Lastenbikes im Würmtal sehr gern weiterverbreiten. Sie sind eine super Gelegenheit zum umweltfreundlichen Einkaufen und als Familienkutsche.“

Die Proteste der Grünen in Gräfelfing im Vorfeld des Stadtradelns und der „Aufmerk-Aktion“ der Grünen aus Gauting während der Eröffnungsveranstaltung blieben auch bei den Stadtradel-Aktiven nicht ungehört. „Die Forderungen nach mehr Radwegen und nach mehr Sicherheit für Radfahrer im Straßenverkehr sind absolut berechtigt“, kommentierte Brugger. „Natürlich können wir da noch viel mehr machen und das werden wir auch.“ Insgesamt sei das Stadtradeln eine tolle Bewegung, die auch schon viel in Gang gesetzt habe, bekräftigte er. Proteste könne er dennoch verstehen, auch wenn man das Stadtradeln nicht gleich boykotieren müsse.

"Hoffentlich bleiben viele Autos stehen"

„Es geht darum, im Kleinen anzufangen“, so auch die Kraillinger Organisatorin Susanne Brittinger. „Das Stadtradeln ist eine super Gelegenheit, aufs Rad umzusteigen und seine Erfahrungen in größerer Gruppe zu teilen. Wir freuen uns über jeden, der mitmacht.“

Den Grünen-Protest erklärte die Gautinger Grünen-Landtagsabgeordnete Anne Franke so: „Seit zwölf Jahren nehmen wir am bundesweiten Stadtradeln teil und es tut sich nichts im Straßenraum. Das ist schon sehr ernüchternd. Das Autofahren dominiert einfach sehr unseren Alltag. Leider. Dabei ist Radfahren so eine schöne Art, sich fortzubewegen. Man tut was für sich, für die Umwelt, für unsere Luft.“

Infos und Anmeldungen auf www.stadtradeln.de

"Hoffentlich bleiben während der drei Wochen Stadtradelns viele Autos stehen", wünschte sich der Planegger Bürgermeister Heinrich Hofmann bei der Eröffnung. Planegg hat gut Reden, in den vergangenen drei Jahren ging die Gemeinde stets als Landkreissieger hervor. Das 5.000-Euro-Preisgeld habe die Gemeinde stets für die Radinfrastruktur ausgegeben.

In diesem Jahr sind pro Gemeinde inzwischen 15 und 20 Teams gemeldet. Tendenz steigend, denn die Anmeldung läuft permanent. Egal, ob als Einzelradfahrer oder Team – jeder Bürger kann sich für seine Gemeinde anmelden und die gefahrenen Radkilometer im Online-Radkalender der Gemeinden registrieren.

„Wer das Internet nicht nutzen kann oder möchte, hat außerdem die Möglichkeit, sämtliche Kilometer den Koordinatoren in den Rathäusern mitzuteilen“, so Brugger. „Wir helfen weiter. Unser Ziel ist natürlich, so viele Bürger wie möglich zum Mitmachen zu bewegen. Also: Rauf in den Sattel und Kilometer sammeln!“ Weitere Informationen zu den Veranstaltungen im Rahmen der Stadtradeln-Aktion finden sich auf www.stadtradeln.de, www.stadtradeln-sta.de sowie in den Internetauftritten der Gemeinden.