Ortsmitte mit Fahrradstraße?
Kraillinger Umgestaltungspläne für die Margaretenstraße
Nach acht Jahren Diskussion und Planung wird nun die Margaretenstraße als neue Ortsmitte in Krailling umgestaltet. Auch der Paulhan-Platz erhält ein neues Aussehen. Nun steht noch die Umwidmung in Fahrradstraßen zur Diskussion. Der Gemeinderat hat eine Prüfung in Auftrag gegeben. (Bild: Graphik: bbz landschaftsarchitekten)
Im Sommer hatte der Kraillinger Gemeinderat bereits die Bebauungsplanung für die Umgestaltung der Margaretenstraße/Süd als bauleitplanerische Grundlage mit Mehrheit beschlossen. Für die nötigen Fällungen, die anschließenden Straßenbauarbeiten, Pflasterungen und Pflanzungen der Platanen am Paulhan-Platz werden aktuell die Facharbeiten ausgeschrieben.
In der Septembersitzung des Gemeinderats brachte zwar Werner Engl, Fraktionssprecher der Grünen, die Sprache noch einmal auf die mit 60.000 Euro recht teure Anschaffung der Platanenbäume sowie das Holz der künftigen Parkbänke. Dies sei ausreichend geklärt, antwortete allerdings Mathias Walterspiel (CSU). „Die Verwaltung hat eingehend geprüft, welche Bäume mit welcher Höhe richtig für den künftigen Marktplatz sind.“ Es habe eine Mehrheit gegeben, nun könne der Rat nicht erneut diskutieren. „Wir haben eine Werksplanung und einen Zeitplan. Eine erneute Diskussion gefährdet den Baubeginn und die Kostenplanung“, so Walterspiel. Schließlich würden die Gewerke gegen Ende des Jahres stets teurer werden.
Rücksichtsvolles Miteinander bei reduzierter Geschwindigkeit
Den Antrag von Erika Harder (SPD) auf die Umwidmung der Margaretenstraße und des Mitterwegs in eine Fahrradstraße diskutierten die Räte dagegen ausführlich. „Wir hatten das Thema schon 2014 einstimmig beschlossen. Jetzt muss etwas geschehen“, forderte sie. Beide Straßen seien wichtige Verbindungsstücke im regionalen Radwegenetz. Täglich würden hier viele hunderte Schüler, Alltags- und Freizeitradler unterwegs sein. „Auch zur Sicherheit von diesen müssen wir endlich aktiv werden.“
Der verkehrsberuhigte Geschäftsbereich in der südlichen Margaretenstraße sei beschlossene Sache. „Darauf kann man nicht noch zusätzlich eine Fahrradstraße installieren“, meinte Bürgermeisterin Christine Borst. „Natürlich fördern wir den Radverkehr. Doch nach den rechtlichen Bestimmungen in diesem Bereich müssen wir uns erkundigen.“ Möglicherweise reiche ein Fahrradangebotsstreifen, vor allem weil im gesamten Gemeindegebiet generell äußerst rücksichtsvoll gefahren werde.
Mehr Infos über die Bestimmungen und Auswirkungen aufs Gemeindegebiet fordere auch Richard Siebler (CSU). „Wir müssen klären, wie die Überholgebote geregelt sind und zu wievielt die Radfahrer nebeneinander fahren dürfen. Auch das sind Sicherheitsfragen.“ Mehrheitlich beschlossen die Räte die Prüfung des Antrags von einem unabhängigen Verkehrsgutachter. Der soll Unfallgefahr, rechtliche Auswirkungen und den möglichen Schleichverkehr durch angrenzende Straßen beurteilen. „Wir möchten uns außerdem Varianten anschauen“, so Borst, „wie Fahrradstraßen bei uns integriert werden können.“
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