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Neue Fassade für Planegg

Gemeinderat stimmt über Architektenentwürfe am Bahnhofsgelände ab

Neues Bahnhofsumfeld in Planegg: Die Entwürfe des Architekten Prof. Florian Burgstaller fanden die meisten Befürworter im Planegger Gemeinderat. Die Visualisierung zeigt den Blick in den Ort hinein. (Bild: Gemeinde Planegg)

Bis zum Jahr 2025/26 will Planegg das gesamte Areal um den Bahnhof neu gestalten und verschiedene Nutzungen, wie Wohnen, Hotel, Supermarkt, Bike & Ride, Café und mehr unterbringen. Noch in diesem Jahr soll der Busbahnhof auf dem Gelände des ehemaligen Gasthofs Zur Eiche realisiert werden. Die weiteren neuen Gebäude im Planungsgebiet sollen vor allem durch eine einheitliche Fassadengestaltung geprägt sein. Dies war die Anforderung an den Ideenwettbewerb, an dem sich vier Architektenbüros beteiligten.

Doch nicht nur die Einheitlichkeit spielte beim Ideenwettbewerb eine Rolle. „Wir möchten ein Ensemble um den Bahnhof schaffe, das eine hohe Wiedererkennung hat und gleichzeitig in engem Bezug zu unserem Ort ist“, erklärte Ursula Janson vom Bauamt im Gemeinderat. Sie präsentierte nun die beiden Entwürfe, die die meisten Befürworter während der öffentlichen Auslegung auf sich vereinen konnten: die Fassadenentwürfe von Prof. Florian Burgstaller und die des Architektenbüros „Goergens und Miklautz“.

Bitte nicht zu städtisch!

Während Burgstaller auf strenge Rhythmisierung der Fassaden in drei Teile setzt, den Durchblick zu Maria Eich freilässt und eine Dachneigung von nur 15 Grad empfahl, entwarf „Goergens und Miklautz“ einen prägnanten Kopfbau mit Freitreppe und steilen Satteldächern, die an die Häuser rund um den Marktplatz erinnerten. Dies lobte Fritz Haugg (FDP) ausgiebig: „Goergens und Miklautz nutzen durch die steilen Dächer den Platz viel besser. Am Bahnhof können wir schließlich auch verdichten. Das Ortszentrum verträgt das.“

Auch Herbert Stepp (Gruppe 21) sprach sich für steilere Dächer aus. „Das Übrige wirkt wie ein Flachdach. Ein Sattel- oder Walmdach wäre mir lieber.“ Ansonsten bevorzugte er den dreigliedrigen Entwurf Burgstallers. Überhaupt fand die Dreigliedrigkeit großen Zuspruch. „Die Rhythmisierung ist toll“, schwärmte Felix Kempf (SPD). In der Verwaltung war man sich ebenso einig. Janson betonte die optimierte Gebäudegliederung Burgstallers mit dem „sehr guten Fensterrhythmus und den Simsen, die eine vertikale und horizontale Struktur schaffen“.

Konkret Vorgaben im Bebauungsplan

Für andere Gemeinderäte war der Burgstaller-Entwurf jedoch zu urban. „Bitte nicht so großstädtisch“, meinte zum Beispiel Michael Book (CSU). Dem widersprach Monika Scholz (SPD). „Es war schon vor Jahren der Wunsch, dass der Blick nach Maria Eich nicht verbaut wird. Die Idee von Florian Burgstaller schafft den freien Blick“, kommentierte sie. „Schon allein aus diesem Grund bin ich für die Fassadenidee von Florian Burgstaller.“

Alle Verbesserungswünsche ließen sich ohnehin im Bebauungsplan festschreiben. „Das ist jederzeit möglich. Schließlich haben wir hier nur die Ergebnisse eines Ideenwettbewerbs“, betonte Janson. Mit 19:3 Stimmen gaben die Gemeinderäte der Burgstaller-Variante den Zuschlag. Einstimmig angenommen wurde dagegen der Antrag Stepps, bei den Dächern den Absatz „flachgeneigt, zirka 15 Grad“ zu streichen.

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