Letzte Gelegenheit
Wanderausstellung "Potenziale nutzen - Wohnraum schaffen" im Gräfelfinger Rathaus
Letzte Station der Wanderausstellung "Potenziale nutzen - Wohnraum schaffen" im Gräfelfinger Rathaus: Zur Vernissage berichteten die Gräfelfinger Bürgermeisterin Uta Wüst, Regionalmanagerin Katharina Reichel und Architekt Bernhard Peck (v.l.) über Erfahrungen und Ideen in den Würmtal-Gemeinden. (Bild: us)
Ein Jahr lang tourte die Wanderausstellung "Potenziale nutzen - Wohnraum schaffen" durch das Würmtal und den Münchner Westen. Zu sehen sind darin Lösungsansätze für Wohnungsbau und Nachverdichtung der verschiedenen Gemeinden, die im Regional-Managements München Südwest e.V. vereinigt sind. Dazu zählen München, Starnberg, Germering, Gauting, Neuried, Krailling, Planegg sowie Gräfelfing.
Der Verein wurde 2016 gegründet und bringt die Nachbarkommunen zusammen. Er beschäftigt sich mit der gemeinsamen und gemeindeübergreifenden Entwicklung von Landschafts-, Orts- und Erholungsflächen. Dazu gehören auch die schwierigen Themen wie Mobilität, Radwegenetz und Grünzugvernetzung. Dafür finden regelmäßig Runde Tische der Bürgermeister statt. Aber auch Arbeitsgruppen und Projekte beschäftigen sich mit den vielen Themen. Die Geografin Katharina Reichel steht dem Verein als Regionalmanagerin seit 2016 zur Verfügung.
Vielseitige kommunale Planung
Sie erklärte Sinn und Zweck der Ausstellung: „Wir zeigen, dass qualitativ hochwertige Neubauten einen Mehrwert für die Bevölkerung darstellen können. Solange Baugrund vorhanden war, waren die Planungszwänge weniger komplex. Doch Grund und Boden sind nicht endlos verfügbar. Die Grundstückspreise sind extrem hoch. Da müssen sich die Kommunen Gedanken machen, wie günstiger Wohnraum zur Verfügung gestellt werden kann. Aber auch begleitende Fragen nach ausreichender Kinderbetreuung, nach Barrierefreiheit, Mehrgenerationenwohnen und Verkehrskonzepte kommen zur Sprache.“
Nun hat die Ausstellung ihren Schlusspunkt erreicht: im Gräfelfinger Rathaus können sich Interessierte die sehr umfangreiche Fakten- und Ideensammlung noch bis zum 25. Oktober anschauen. Zur Ausstellungseröffnung betonte Gräfelfings Bürgermeisterin Uta Wüst: „Wir wollen alle keine Schlafstädte im Münchner Speckgürtel sein. Deswegen müssen wir uns Gedanken machen, wie man Wohnen, Arbeiten und Naherholung qualitativ zusammenbringen kann. Ich bin sehr erfreut, wie vielseitig die kommunale Planung in dieser Beziehung ist.“
Mehr Mut und weniger Regularien
In der Ausstellung kann Gräfelfing sogar mit einem Vorzeigeprojekt überzeugen. Die eben fertiggestellte Wohnanlage in der Rottenbucher Straße ist ein hervorragendes Beispiel für gelungenen Sozialwohnungsbau. Die 25 barrierefreien Wohnungen bieten Platz, viel Grün und sogar Dachterrassen. „Wir sind da sicher über das Mindestmaß an Anforderungen hinaus gegangen“, erklärte Architekt Bernhard Peck zur Vernissage. „Uns ist Kommunikation sehr wichtig. In der Rottenbucher Straße ist das Miteinander einfach.“
Ansonsten sei guter Wohnungsbau leider „die Quadratur des Kreises. Ich wünsche mir mehr Mut und weniger Regularien. Dann lässt sich das schwierige Thema meistern.“ Bliebe noch die Forderung nach bezahlbaren Wohnraum, aber da könne man sich mit Blick auf die Nachbarn in Österreich oder Dänemark informieren. „Dort klappt das hervorragend.“ Die Lösungsansätze in den Würmtal-Gemeinden seien ein sehr schöner Anfang, so Reichel. „Wir haben außerordentlich viel Feedback bekommen. Ich freue mich über die Resonanz auf unsere Ausstellung und die vielen Gespräche, die unsere Ausstellung initiiert hat.“
Copyright: Wochenanzeiger Medien GmbH