5-Seend Wochenanzeiger Wir sind Ihr Wochenblatt für das Fünfseenland

Kunst und Natur

Gräfelfinger Eichenpflanzung zu Ehren von Josef Beuys

Wasser für die neue "Beuys-Eiche" zwischen Altem Rathaus und Grundschule Gräfelfing. Künftig wird auch ein Schild am Baum an die Kunst-Umwelt-Aktion erinnern. (Bild: us)

„7.000 Eichen – Stadtverwaldung statt Stadtverwaltung“ – so hieß das Kunstwerk, das Joseph Beuys zur Dokumenta in Kassel 1982 präsentierte. Neben jedem neuen Eichenbaum ließ Beuys eine Basaltstele setzen. Das Gesamtkunstwerk steht seit 2004 unter Denkmalschutz als Zeichen einer nachhaltigen, visuellen, ökologischen und sozialen Struktur im urbanen Lebensraum. Beuys ergänzte mit dieser Aktion sein Kunstschaffen um die „Soziale Plastik“.

Im Mai wäre Beuys 100 Jahre alt geworden. Ihm zu Ehren erinnern Eichenpflanzungen in vielen deutschen Städten an die Stadtverwaldungsaktion von Beuys. Initiiert und koordiniert werden die bayernweiten Pflanzaktionen vom DASMAXIMUM KunstGegenwart Traunreut und STADTKULTUR Netzwerk Bayerischer Städte e.V. Ingolstadt, in dem auch die Gemeinde Gräfelfing Mitglied ist. Auf Anregung des Kunstkreises Gräfelfing und Lilli Plodeck, der Leiterin der Schule der Phantasie Gräfelfing, beteiligt sich nun auch Gräfelfing mit einer Eichenpflanzung.

„Soziale Plastik“ in Gräfelfing

„Kunst im öffentlichen Raum ist wertvoll, wichtig und unverzichtbar“, meinte Bürgermeister Peter Köstler zur Eröffnung der Aktion. Er dankte dem Kunstkreis und der Schule der Phantasie für die gemeindliche Initiative. Die gaben den Dank weiter an den Bauhof "für die Logistik und die Kraft" (so Lilly Plodeck von der Schule der Phantasie) und die Grundschule Gräfelfing für die Mithilfe beim Pflanzen.

„Und natürlich danken wir der Gemeinde, die diesen wunderbaren Platz zwischen Altem Rathaus und Grundschule entsiegeln ließ“, meinte Kunstkreisvorsitzende Kathrin Fritsche. „Genau hier besteht das Spannungsfeld unseres Wirkens, denn im Alten Rathaus stellt der Kunstkreis oft aus und in der Grundschule ist die Schule der Phantasie zu Hause. Mit dieser kleinen, feinen Maßnahme erfährt der Platz eine Aufwertung und Belebung.“

„Das ist eine echte „soziale Plastik“, sowohl gesellschaftliche als auch ökologische und künstlerische Aspekte sind berücksichtigt“, so Lothar Müller vom DASMAXIMUM in Traunreut. Er hatte die Lieferung der Basaltstele aus der Rhön überwacht und lobte den Zusammenhalt in Gräfelfing. „Hier hilft jeder mit. Und auch den Kindern wird die Tragweite der Aktion bewusst und sie bekommen ein tiefes Verständnis für die Aktion.“

Startseite Anzeige aufgeben Zeitung online lesen Jobs Kontakt Facebook Anfahrt