Gräfelfinger Grünen-Protest

„Wir freuen uns über jeden Bürger, der aufs Rad steigt und das Auto stehen lässt“, betont Martin Feldner, Bürgermeisterkandidat der Gräfelfinger Grünen. „In diesem Sinn ist auch das Stadtradeln-Event eine gute Möglichkeit, das Radfahren zu propagieren.“ Radfahren sollte allerdings in allen Wochen im Jahr und nicht nur in drei Stadtradeln-Wochen im Mittelpunkt stehen. „Das passiert in unseren Augen aber in Gräfelfing nicht. Wo bleiben die Radwege allerorts in der Gemeinde? Wo werden Verkehrsflächen für Radfahrer ausgewiesen? Hier ist die Gemeinde einfach weit hinterher.“

Der Grünen-Ortsverband bezeichnete die Gemeinde Gräfelfing als „durch und durch autogerechte Gemeinde“ und kritisierte fehlende Radparkplätze, fehlende Radwege, aber auch die Streichung der Stelle für Klimaschutzmanagement im Rathaus. Auch verweist der Verband darauf, „dass eine dringend benötigte relevante Verlagerung des Verkehrs auf das Fahrrad mit den bestehenden Mehrheiten im Gemeinderat nicht zu machen ist“.

Das Rathaus verweist dagegen auf die Kooperation der Gemeinde mit dem ADFC im Arbeitskreis „Würmtal-Radverkehr“ und auf die Umsetzung einer Zehn-Punkte-Prioritätenliste des ADFC, die Maßnahmen für die Förderung des innerörtlichen Radverkehrs beinhalte. Die Teilnahme am Stadtradeln hält die Gemeinde für „wichtig und notwendig“ und wirbt für die Teilnahme. Außerdem rüstet die Gemeinde gerade 32 Fahrradabstellplätze am Gräfelfinger S-Bahnhof in ADFC-zertifizierte, überdachte Abstellmöglichkeiten um.

Die Grünen bleiben allerdings bei ihrem Protest und der Nichtteilnahme. „Das Stadtradeln ist sicherlich gut“, so Feldner. „Wir geben aber unseren Namen nicht dafür her und möchten ein deutliches Zeichen für die Gräfelfinger Verkehrswende setzen.“