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Rubrik: Gesamt · Ort: fuenfseenland
„Gauting – mein Traum“
Mit-Mach-Projekt für eine kreative Ortsentwicklung
Gauting startet in einen kreativen Sommer. Dazu haben die drei Gemeinderäte Michaela Reißfelder-Zessin (Grüne), Carola Wenzel (SPD) und Franz Jaquet (CSU) gemeinsam mit der Schule der Fantasie und der Gemeindebibliothek die Initiative „Gauting – mein Traum“ ins Leben gerufen.
Alle interessierten Gautinger im Alter von vier bis 104 Jahren können mitmachen und ihren Ortstraum oder ihre Wünsche an ihren Heimatort auf Papier bringen. Die (höchstens A3-großen) Fotos und Bilder können bis zum 18. September in der Bibliothek abgegeben werden.
Lust am Gestalten wecken
Die Idee kam Reißfelder-Zessin unmittelbar im Anschluss an den strengen Lockdown. „Es war zu spüren, wie gern die Leute wieder draußen sind“, meinte sie. „Ich habe mich gefragt, was kann man machen, um alle in ihrem Wunsch, wieder nach außen zu gehen, zu unterstützen. Das hat ganz viel mit Genießen und Lust am Gestalten zu tun.“
Ihre beiden Ratskollegen waren sofort mit im Boot und brachten die Idee in einen praktischen Rahmen. „Wir möchten eine Art kreative Ortsentwicklung ins Rollen bringen und die Fragen in den Raum stellen: wie kann unsere Zukunft in Gauting aussehen? was wünscht ihr euch? was braucht Gauting, um gemütlich für alle zu werden?“, erklärte Reißfelder-Zessin weiter.
„Drauflos-Träumen“
Ebenfalls schwer begeistert waren das Schule-der-Fantasie-Team und die Gemeindebücherei. „Toll, dass wir keinen Wettbewerb ins Leben rufen, sondern eine kreative Mit-mach-Geschichte, in der jeder seine Träume und Wünsche formulieren kann“, so Zacher. „Es geht überhaupt nicht um ein Schneller-Höher-Weiter.“ Es gehe um ein „Drauflos-Träumen“, wie es übrigens schon im Jahreskurs bei den Dritt- und Viertklässlern eine Rolle gespielt habe.
„Die Kinder haben während des Lockdowns von uns Werkeltüten für daheim bekommen und daraus den Bahnhof neu gestaltet“, erklärte Sommer. „Auch hier entstanden schon ganz wunderbare Geschichten. Kinder planen nicht in dem Sinne, sondern lassen ihrer Phantasie freien Lauf. Das ist es, was wir uns auf für unsere Aktion wünschen.“
Ideen und Spenden erwünscht
Die Gemeinderäte haben es schon vorgemacht und einige Wunschträume skizziert. Jaquet zum Beispiel zeichnete einen Biergarten auf dem Hauptplatz mitsamt einem Chinesischen Turm. Außerdem kamen Ideen für einen Kahnverleih auf der Würm oder einer Bücherei-Insel ins Spiel.
„Überhaupt scheint die Würm ein ganz zentrales Element zu sein, wenn es um Ortsgestaltung geht“, erklärte Wenzel. „Ich freue mich, dass die Aktion fraktionsübergreifend ist. Gauting mit seinen vielen Baustellen und den Streits darüber, was sinnvoll ist und was nicht, soll einfach wieder mehr Aufenthaltsqualität bekommen. Das wünschen wir uns alle.“
Ins Ferienprogramm der Gemeinde ist nun sogar ein Mitmach-Workshop für die kreative Umsetzung in der Bücherei geplant. Und hier werden alle Werke bis zum 18. September in Empfang genommen. „Schön ist auch, wenn sich Spender finden, die unser Projekt unterstützen wollen“, so Reißfelder-Zessin, Schließlich seien Material-, Druck- und Flyerkosten nicht unerheblich. „Wir freuen uns, wenn die Leute unsere Aktion auch finanziell etwas unterstützen. Und dann sind wir natürlich alle sehr gespannt darauf, was passieren wird.“
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