Fürs gute Zusammenleben
Zertifikate für 14 DB-Schülerbegleiter aus der Real- und Mittelschule Gauting
"Wir haben großen Respekt vor eurer Verantwortungsbereitschaft und euerm Engagement!" 14 DB-Schülerbegleiter aus der Mittel- und Realschule erhielt ihr Zertifikat. Ausbilder, Schulleitungen, Vertreter der DB und Polizei sowie Bürgermeisterin Brigitte Kössinger (3.v.l. oben) ehrten die Schüler. (Bild: us)
Schon seit über zehn Jahren ermöglicht die Realschule Gauting ihren Achtklässlern die Teilnahme an der Ausbildung zum DB-Schülerbegleiter. Die Paul-Hey-Mittelschule ist seit drei Jahren dabei. Soeben haben wieder 14 Achtklässler nach einer 20-stündigen Ausbildung ihr Zertifikat erhalten. In Zukunft können sie ausgestattet mit einem Berechtigungsausweis das S-Bahn-Fahren ein Stückchen sicherer und angenehmer machen. Sie halten Verbindung zur DB und sind Ansprechpartner für die Schüler auf ihrem Schulweg.
„Das ist eine ehrenamtliche Ausbildung und zielt darauf ab, das Fahren mit der S-Bahn allgemein sicherer zu machen“, erklärte Ausbilder Klaus Figur. Da gehe es nicht um Schwarzfahrkontrollen oder belehrendes Zurechtweisen, sondern einzig darum, den Mitschülern Hilfestellung in schwierigen Situationen zu leisten. „Ab jetzt seid ihr ehrenamtliche Mitarbeiter der Bahn“, so Angela Poppitz, Verantwortliche für den Bereich Marketing bei der DB München. „Ihr habt viel Einblick bekommen und wisst um Längen mehr als andere Fahrgäste. Ich ziehe meinen Hut vor euch für euer Engagement.“
„Tragt die gute Idee weiter“
Von nun ab können die 14 neuen Begleiter sagen: „Füße vom Sitz“, „keine Rempeleien am Bahnsteig“. „Ich wünsche euch alles Gute, begebt euch selbst nicht in schwierige Situationen und tragt die gute Idee der Schülerbegleiter weiter“, wünschte Poppitz. „Ihr übernehmt Verantwortung für ein gutes Zusammenleben“, betonte auch Bürgermeisterin Brigitte Kössinger. „Dafür gebührt euch unser Respekt!“
Kössinger überreichte die Zertifikate gemeinsam mit Inspektionsleiter Jürgen Vanselow von der Bundespolizeiinspektion München. „Herzlichen Dank für eure Zivilcourage und für eure wachsamen Augen und Ohren“, meinte Vanselow. „Ich wünsche euch viele interessante Erlebnisse und bitte bringt euch nicht selbst in Gefahr. Ganz nebenbei könnt ihr später mit solch einem Zertifikat bei der Berufsbewerbung punkten.“
1.850 Schülerbegleiter in zwölf Jahren
Die Schüler nahmen die Zertifikatübergabe gelassen. „Schon die Ausbildung war cool“, meinte Florian. Vom Werkstattbesuch über einen Besuch im Führerhaus, dem Ziehen der Notbremse, der Notentriegelung an der S-Bahn und vielen verhaltensrelevanten Trainingseinheiten zur Deeskalation und Mediation sei alles dabei gewesen. „Es hat Spaß gemacht und war megainteressant“, so auch Hannes.
In jedem Jahr können 20 Schulen an dem Programm teilnehmen, „und zwar aus dem gesamten S-Bahn-Netz, von Ebersberg bis St. Ottilien, von Dachau bis Wolfratshausen“, erklärte Figur. Seit Einführung des Programms im Jahr 2007 hätten insgesamt 1.850 Schüler das Begleiterzertifikat bekommen. „Die Voraussetzungen dafür sind die Einverständniserklärung der Eltern und Lehrer, das eigene Interesse und natürlich sollten die Schüler selbst S-Bahn-Pendler sein. Mit den Erfahrungen aus unseren Kursen und ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit sind sie gut gewappnet im alltäglichen Miteinander. Sie wissen, wie sie helfen können und Hilfe holen können. Sie haben fürs Leben gelernt.“
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