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Rubrik: Gesamt · Ort: fuenfseenland
„Es knallt an allen Ecken und Enden“
Pläne fürs Gräfelfinger Bürgerhaus im Gemeinderat vorgestellt
Der Umbauplan fürs Gräfelfinger Bürgerhaus von Architekt Klaus Molenaar sieht einen gläsernen Turm als Eingang mit Aufzug für die Barrierefreiheit des Hauses, mit Foyer für das Kino, mit Verwaltungsräumen für die Bibliothek im Obergeschoß und einer Dachterrasse als Leselounge vor. (Bild: Architekten Molenaar)
Erst im Februar stellte Architekt Klaus Molenaar seine Pläne für den Bürgerhaus-Umbau im Gräfelfinger Gemeinderat vor. Er verwies auf die erheblichen Mängel bei den Sanitäranlagen, Heizung, Lüftung, Brandschutz sowie Bodenbelag, auf die fehlende Barrierefreiheit, die veraltete Bühnentechnik und den Platzmangel in der Gemeindebücherei und im Kino. Die Kostenschätzung des gesamten Bürgerhaus-Umbaus legte er auf 11,8 Millionen Euro fest.
Nun war Molenaar gemeinsam mit Elke Naeve von der Bücherei und Jan Konarski als Chef des Bürgerhauses erneut ins Rathaus eingeladen. Vor dem neugewählten Ausschuss für soziale Angelegenheiten, Schul-, Kultur- und Sportfragen stellten die drei erneut ihre Gründe und Wünsche für einen Umbau sowie die Architektenpläne zur Diskussion.
„Die Pläne sind in unser aller Sinne“
Alles, was die Bibliothek ausmache inklusive Möblierung und Teppichböden, stamme aus dem Anfangsjahr 1984, erklärte Naeve. Weder sind die Eingangsflächen attraktiv, noch die Funktionsflächen ausreichend. „Wir haben keinen Platz für unsere Medien, für die Verwaltung, für die Kinderliteratur oder für Jugendliche, fürs Vorlesen oder für Aktionen“, meinte sie weiter. „Es knallt an allen Ecken und Enden.“
Und auch Konarski betonte: „Wir haben ein großes Potpourri an Veranstaltungen, unser Haus ist offen, die Leute kommen gerne. Aber das Bürgerhaus in seinem jetzigen Zustand ist einfach nicht mehr zeitgemäß.“ Die Architektenvorschläge seien eng mit den Bespielern des Bürgerhauses abgestimmt, „die Pläne sind in unser aller Sinne.“ Allerdings brauche er als Koordinator aller Veranstaltungen einen Vorlauf von rund einem Jahr für die Organisation, damit niemand in der Luft hänge und der Betrieb sowohl während der Umbauphase als auch danach reibungslos weitergehen könne.
Umbau ab 2022?
Molenaar verwies ebenfalls auf den schlechten Zustand des Gebäudes und den dringenden Handlungsbedarf. „Ich gebe ebenfalls zu bedenken, dass die Kosten weiter steigen werden.“ Seine Pläne stießen im Gremium auf einmütige Zustimmung. Noch im Juli soll es nun einen Workshop mit Planern, Gemeinderäten und Verwaltung geben. Über die Sommermonate sind die Fraktionen aufgefordert, die Pläne zu diskutieren.
„Die Kosten mit rund zwölf Millionen Euro plus x zeigen, dass wir es hier mit keinem kleinen Projekt zu tun haben“, so Bürgermeister Peter Köstler. „Um so wichtiger ist mir, dass wir das Projekt nicht immer nur schieben und schieben, sondern nun endlich tatsächlich vorwärtskommen. Der Zeitplan ist sportlich, doch die Pläne zeigen uns, dass ein Umbaustart in 2022 durchaus realistisch ist.“
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