Das Umsteigen beginnt im Kopf
MVG-Leihrad-System im Würmtal am Start
Bei der Einführung des Leihradsystems trafen sich MVG-Abteilungsleiter Sven Heinrici sowie die Bürgermeister Harald Zipfel (Neuried), Heinrich Hofmann (Planegg), Landrat Christoph Göbel, Uta Wüst (Gräfelfing), Christine Borst (Krailling), Jürgen Sklarek (Gauting) sowie Wirtschaftsförderin Sabine Strack aus Gräfelfing (v.l.). (Bild: us)
„Würmtal steigt auf!“, begrüßte die Gräfelfinger Bürgermeisterin Uta Wüst Landrat Christoph Göbel, ihre Bürgermeisterkollegen aus den Würmtal-Gemeinden sowie die Wirtschaftsförderer in den Rathäusern und MVG-Mitarbeiter. „Und Gräfelfing fährt vor.“ Die Rede ist von der Einführung der MVG-Leihräder im Gemeindegebiet. An sieben Gräfelfinger Stationen stehen den Radfahrern insgesamt 34 Leihräder zur Verfügung. Die anderen Landkreis-Gemeinden im Würmtal folgen in den nächsten Tagen mit elf Stationen in Planegg und sechs Stationen in Neuried.
Auch die Bürgermeister und Verantwortlichen aus Krailling und Gauting feierten die Einführung mit, denn der Landkreis Starnberg wird sich ebenfalls an dem Leihrad-System beteiligen. „Es ist toll, dass wir alle beteiligt sind“, so Wüst. „Die Vernetzung zum Wohle der Radler ist ein gutes Zeichen für die gesamte Region. Wir sind umweltfreundliche Fahrradkommunen – das wirkt über die Region hinaus.“
Förderung von Bund, Freistaat und Landkreis
„Wir freuen uns auf alle Fälle, dass wir die Ersten im Würmtal im MVG-Leihradverbund sind“, betonte auch die Verantwortliche für Wirtschaftsförderung und Öffentlichkeitsarbeit im Gräfelfing Rathaus, Sabine Strack. „Die Räder überbrücken Lücken im öffentlichen Nahverkehr und bieten flexible Bewegungsmöglichkeiten auch in entferntere Ortsteile oder gleich nach München.“ Das Umsteigen beginne allerdings im Kopf, „da muss auch erst einmal eine Gewöhnung ans neue Angebot stattfinden. Wir denken aber, dass die Räder mit der Zeit sehr gut genutzt werden.“
Insgesamt 80.000 Euro Planungs- und Tiefbaukosten waren für die Einrichtung der sieben Stationen veranschlagt. Dazu kamen noch einmal 157.000 Euro an Stations- und Radkosten, wovon allerdings 110.000 Euro gefördert werden. „Wir handeln im Auftrag des Landkreises und stellen die Räder, leisten die Koordination und kümmern uns um die Technik und das Hintergrundsystem“, erklärte Sven Heinrici, Leiter der Multimodalen Mobilität bei der MVG. „Und nicht zuletzt stellen wir das Schließsystem – die App „MVG more“. Damit sind die Ausleihe und Rückgabe und vielerlei Zusatzfunktionen möglich. Es lohnt sich übrigens da mal reinzuschauen, denn es gibt Freiminuten in den kommenden Wochen für die Benutzer.“
App „MVG more“ - reinschauen lohnt sich
Der Landkreis setzt damit das erste große Projekt zur Förderung des Radverkehrs um. Deutschlandweit ist es bisher einmalig, dass ein Leihradsystem in einer ganzen Metropolregion flächendeckend aufgebaut wird. Landrat Göbel dankte allen, die das Projekt angeschoben haben. Die ersten Planungen seien noch in seiner Zeit als erster Bürgermeister der Gemeinde in Gang gekommen.
„Damals haben wir uns bereits Gedanken gemacht, wie die Bürger möglichst schnell, möglichst oft und möglichst viel aufs Rad umsteigen können“, so Göbel. Das MVG-Leihradsystem sei ein wichtiger Teil des Pendlerverkehrs. Bis Ende 2019 solle der Landkreis flächendeckend ausgestatten sein. „Dann werden wir im Landkreis mehr Leihräder haben, als in München zur Verfügung stehen.“ Mit ungefähr 3,6 Millionen Euro Kosten rechnet der Landrat insgesamt, wobei rund 80 Prozent gefördert werden. „Ich hoffe, dass das Projekt viel Erfolg hat und die Leihräder ein wesentlicher Bestandteil der alltäglichen Mobilität werden.“
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