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Rubrik: Gesamt · Ort: fuenfseenland
"Dankbar, dass wir ihn gekannt haben"
Altenheim Maria Eich zeigt Werke des verstorbenen Prof. Schmidt
Mit der Ausstellung „Städteaquarelle – in memoriam Prof. Hans-Ulrich Schmidt“ zeigt das Kraillinger Caritas-Altenheim Maria Eich zum zweiten Mal viele Werke des bekannten Architekten und Künstlers. Schon vor zwei Jahren hatte er seine Aquarelle in einer Ausstellung so angeordnet, dass die Betrachter im Foyer des Hauses einen bequemen Spaziergang vom Olympiasee in München über die Nymphenburg, das Würmtal und Leutstetten bis nach Starnberg und weiter nach Seeshaupt machen konnten. Alle Zeichnungen und Aquarelle fertigte der Professor auf seinen unzähligen Fahrten an. Die zweite Ausstellung hatte er fertig konzipiert, als er im Herbst vergangenen Jahres überraschend starb.
„Wir möchten mit der Ausstellung die Arbeit von Prof. Schmidt aufnehmen und das zeigen, was er im Kopf hatte“, meinte die Leiterin des Hauses, Diana Sturzenhecker. „Auf diese Weise möchten wir noch einmal Abschied von unserem beliebten Hausbewohner und sehr aktiven Kraillinger Bürger nehmen.“
Prof. Schmidt hatte in seinem Berufsleben viel Einfluss auf die Entwicklung der Städteplanung und Bauförderung, bekam das Bundesverdienstkreuz am Bande und Erster Klasse und wurde in die Villa Massimo für einen Gastaufenthalt eingeladen. Nach seiner Pensionierung widmete er sich ganz seinem künstlerischen Schaffen und hinterlässt nun mehr als 2.500 Aquarelle und Reiseskizzen.
„Wir haben ihn als sehr aufmerksamen, anspruchsvollen, wohlwollenden und mitunter auch sturen Mitmenschen erlebt, der stets zum Wohle seiner Mitmenschen eintrat“, erzählte Sturzenhecker. „Ihm haben wir den Bushalt genau vor unserem Haus zu verdanken. Sein zweites Herzensprojekt sei das Betreute Wohnen gewesen. "Das ist schon gut auf den Weg gebracht. Wir sind dankbar, dass wir ihn gekannt haben.“
In Gründung: Stiftung zur Förderung von Kunst und Kultur
Gemeinderätin Eleonore Zwißler ergänzte: „Prof. Schmidt hatte Visionen. Mit seinen Ideen hat er auch im Gemeinderat für viele Diskussionen gesorgt.“ Mit der Ausstellung lebe er im Haus weiter. „Er wäre dafür dankbar gewesen“, meinte Marlene Spitzer, langjährige Mitstreiterin Schmidts im Heimbeirat. „Bis zuletzt hat er viel Lebensfreude und Begeisterungsfähigkeit gezeigt. Sein fast 97-jähriges Leben war reich und voll.“
Im Moment ist eine Stiftung in Gründung, die Prof. Schmidt zu Lebzeiten angeregt hatte. „Es wird die Hans-Ulrich-und-Annalise-Schmidt-Stiftung sein, die Künstler und Kultur in Krailling und im Würmtal unterstützt“, erklärte der Geschäftsleiter der Gemeinde Krailling, Franz Wolfrum, der die Stiftung ehrenamtlich führen wird. Stiftungsinhalte sind neben finanziellen Mitteln auch der künstlerische Nachlass. „Eine postume Stiftungsgründung ist immer etwas schwierig, und es wird noch etwas dauern, bis wir tätig werden können“, so Wolfrum.
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