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Bücherfreuden

Gemeinde Planegg eröffnet zwei „Bücherzellen“ zum Lesen und Tauschen

Zur Eröffnung der ersten Bücherzelle in Martinried kamen Bürgermeister Hermann Nafziger, die Schulleitung der grundschule Martinsried mit Karl-Heinz Schmid und Margit Baran-Lander sowie die ehrenamtliche Bücherpatin Marion Zettl (v.l.). (Bild: us)

Gute Aussichten für Leseratten und Bücherwürme in der Gemeinde Planegg: seit kurzem stehen vor der Grundschule Martinsried und am Marktplatz in Planegg je eine „Bücherzelle“. Diese öffentlich zugänglichen ausrangierten Telekomhäuschen hat die Gemeinde erworben und für den neuen Zweck blau gestrichen. Künftig können hier Bürger nach neuem Lesestoff schauen und ihre ausgelesenen, gut erhaltenen Bücher für die nächsten Nutzer einstellen.

Öffentliche Bücherschränke gibt es bereits in vielen Kommunen in verschiedenen Formen. In Gauting und Stockdorf stehen zum Beispiel Bücherkühlschränke, Gräfelfing hat seine Bücherecke und in München stehen mittlerweile an die 30 Bücherhäuschen. Die Idee zu den Planegger Bücherzellen ist schon mehrere Jahre alt und stammt von der Grundschule Martinsried.

„Leseschule“ als Ideengeber

„Wir sind seit jeher Leseschule, unser Schulschwerpunkt ist die Leseförderung“, erklärte Rektorin Margit Baran-Lander. „Und in diesem Rahmen haben wir schon vor über fünf Jahren mit verschiedenen Bücherprojekten begonnen.“ Neben der vom Elternbeirat eingerichteten Schmökerecke im Schulfoyer gebe es auch immer mal wieder einen Bücherladen. „Der funktioniert wie ein „normaler“ Buchladen nur eben mit gebrauchten Büchern.“

Vom Katalogisieren übers Auszeichnen, Büchervorstellen und Verkaufen sei alles dabei. „Ein Mordsaufwand, der uns aber allen sehr viel Spaß macht und bei dem alle viel lernen können.“ Aus dieser Freude heraus stieß Baran-Lander schon vor fünf Jahren einen öffentlichen Bücherschrank in der Gemeinde an.

„Übers Lesen kommunizieren“

„Damals gab es das Projekt „Ganz Planegg liest ein Buch“. Und wir dachten daran, was das für eine tolle Möglichkeit ist, miteinander ins Gespräch zu kommen. Überhaupt kann man übers Lesen sehr gut kommunizieren. In Coronazeiten noch viel mehr“, meinte sie.

Zwar habe es bis zur Ausführung noch einige Zeit gedauert. „Jetzt sind wir sehr, sehr froh, dass wir in Planegg und Martinsried auch Bücherzellen haben. Und zwar für kleine und große Leser, denn für Kinder gibt es eigens Fächer in ihrer Augenhöhe.“ Zur Eröffnung der ersten Bücherzelle kam Bürgermeister Hermann Nafziger und brachte eine Ausgabe der Planegger Geschichtstrilogie mit.

Ehrenamtliche Bücherpaten

„Die Idee zur Bücherzelle finde ich super. Es freut mich sehr, dass ich gleich bei der Umsetzung dabei sein kann. Mit unseren neuen Bücherzellen wollen wir ohne jegliche Formalität Literatur einfach zugänglich machen und zur Mitnahme anbieten“, sagte er. „Wer ein Buch hat, das ihm gefallen hat, kann es gern ins Regal stellen, so dass es auch andere Menschen lesen können. Und er darf sich natürlich auch gern ein Buch mitnehmen, das ihm gefällt.“

Für die nötige Ordnung und Sauberkeit sorgen künftig ehrenamtliche Bücherpaten. In Martinsried werden dies Marion Zettl und Sabine Nocke-Boushih sein. „Wir werden regelmäßig über die Bestände schauen, zerfledderte Bücher entsorgen und ebenso auf die Inhalte achten.“ Volksverhetzende, pornografische und rechtsextreme Inhalte werden in den Bücherzellen keine Verbreitung finden. Zettl: „Jetzt hoffen wir auf viel Interesse, auf dass sich die Bücherzellen schnell füllen und damit zum Schmökern einladen.“

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