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"Bücherbox" am Bahnhofplatz

Auch in Gräfelfing gibt es jetzt einen öffentlichen Bücherschrank

Eine Umwidmung der besonderen Art: Gemeinderätin Marion Appelmann, Initiator Ralph Krommes mit Tochter und Bürgermeisterin Uta Wüst eröffneten die neue Bücherbox am Kreisverkehr, die vorher einer Telefonzelle Platz gab. (Bild: Birgit Doll)

Immer mehr Städte und Gemeinden haben einen öffentlichen Bücherschrank, der als Tauschbörse für Leseratten fungiert. Wer sich mit neuem, interessantem Lesestoff versorgen möchte und vielleicht selbst auch gelesene Bücher besitzt, die er anderen zugänglich machen möchte, dem steht in Zukunft die „Bücherbox“ am Kreisverkehr am Bahnhofsplatz zur Verfügung. Hier finden Lesefreudige in der ehemaligen Telefonnische nach der Unterführung (Bahnhofstraße/ Ecke Prof.-Kurt-Huber-Straße) einen Schrank vor, in den sie Bücher einstellen, aber auch entnehmen können. Das Angebot ist kostenlos.

Die Idee stammt von dem Gräfelfinger Ralph Krommes, der in anderen Gemeinden und Städten schon des Öfteren öffentliche Bücherschränke sah: „Diese Initiative gefiel mir sehr. Es ist ein tolles und nachhaltiges Prinzip, gelesene Bücher nicht wegzuwerfen, sondern sie zu tauschen und damit anderen zur Verfügung zu stellen.“ Mit seinem Anliegen wandte er sich bereits vor einiger Zeit an Gemeinderätin Marion Appelmann, die das Projekt ebenfalls für unterstützenswert hielt.

Gut ergeben

Die Suche nach dem geeigneten Standort zog sich allerdings hin. Dann kam der Zufall zu Hilfe: Als Bürgermeisterin Uta Wüst von dem Vorschlag hörte, hatte ihr die Telekom gerade mitgeteilt, dass die Telefonzelle in der Wandnische am Rondell am Bahnhofsplatz aufgelöst werden solle. Damit war ein nahezu perfekter Platz für die neue Bücherbox gefunden. Ein Schrank aus Holz, der von einem Tischler des Betriebshofes gefertigt wurde, wird in Zukunft die Bücher vor Regen und Staub schützen, die Nische in der Wand sorgt zusätzlich für Trockenheit. „Es hat sich gut ergeben, dass wir nicht viel Geld für die Schaffung eines komplett neuen Standorts ausgeben mussten. So kam das Projekt schnell voran“, erklärt Bürgermeisterin Uta Wüst. In seiner Sitzung vom 5. Juni hatte der Ausschuss für soziale Angelegenheiten, Schul-, Kultur- und Sportfragen das Projekt bewilligt, drei Tage später war der Schrank bereits eingebaut.

Herzenssache

Gemeinsam mit anderen Ehrenamtlichen will Initiator Ralph Krommes in Zukunft dafür sorgen, dass der öffentliche Bücherschrank ordnungsgemäß genutzt wird. „Das ist für uns eine Herzenssache“, so Krommes. „Wir möchten, dass es funktioniert. Wer sich ein Buch nehmen möchte, kann dies tun. Im Gegenzug ein Buch einzustellen, ist keine Voraussetzung, sondern freiwillig.“ Zeitnah wird die Gemeinde nun noch die Beschriftung „Bücherbox“ an der Nische anbringen sowie eine Erklärungstafel, die über die richtige Benutzung informiert.

Ein Bücherschrank, der nach dem gleichen Prinzip betrieben wird, allerdings von privat, steht bereits seit Jahren in der Jahnstraße. „Bring ein Buch, nimm ein Buch“ ist auf diesem zu lesen – was in kurzen Worten die Philosophie umreißt.

 

 

 

 

 

 

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