"Bio plus"
Ernteanteile von regionaler Permakultur - SoLaWi im Gautinger Umweltzentrum hat Plätz frei
Seit Januar gibt es im Gautinger Umweltzentrum ein Depot für die "Gemüsekisten" von Marcel und Cécile aus Reichling. Jeden Donnerstagnachmittag laden die beiden seitdem Gemüse, Salat und Kräuter aus ihrer saisonalen Ernte dort ab. Die Teilnehmenden an der SoLaWi (Solidarische Landwirtschaft) holen sich im Laufe des Abends oder am nächsten Tag ihren Anteil ab. Der fällt ausgangs des Winters naturgemäß eher überschaubar aus, im Sommer und Herbst herrscht jedoch Überfluss. Frische und Qualität sind unübertroffen, etwas anderes als "Bio plus" nach Demeter-Kriterien kommt nicht in die Tüte. Denn Marcel ist ein absoluter Experte für Permakultur. Sein Wissen über die Zusammenhänge in der Natur, auf dem Acker und im Gewächshaus ist immer wieder beeindruckend, wenn er bei Führungen durch seine Permakultur-Gärtnerei referiert. Dass Regenwürmer für den Humusaufbau wichtig sind, das weiß fast jeder. Aber wenn man lernt, dass auch Schnecken nicht nur eine Plage, sondern vor allem wertvoll und unverzichtbar sind, dann erstaunt das schon sehr und gibt Hobbygärtnern zu denken.
Kräuter und Blüten
Bei jeder Lieferung ist immer eine Überraschungskiste mit Kräutern und Blüten dabei. Auch alte und seltene, aber auf jeden Fall samenfeste Gemüsesorten sind manchmal dabei. Und weil nicht jeder kennt, was da alles in den Salat kommt, liefert Cécile hin und wieder auch Rezepte für das ausgefallene Grünzeug mit. Es ist jedesmal spannend was die "Wilde Mischung" wieder zu bieten hat und man ist erstaunt, wie attraktiv ein Salat sein kann und wie sensationell aromatisch die Natur schmeckt.
Solidarität mit Gärtnern
Wie der Name schon vermuten lässt, lebt die SoLaWi von Solidarität mit den Gärtnern. Das schließt sowohl Ernte als auch Missernte ein. Für 2022 stehen 150 Single- oder 100 Normal- oder 75 Haushaltsanteile zur Verfügung, die an die "Mitgärtner" verteilt werden können. Hiefür wird eine Vereinbarung über ein Jahr Bio-Gemüseversorgung zu einem monatlichen Festpreis abgeschlossen. Wer darüber hinaus noch aktiv mitgärntnern will, der ist eingeladen, auf dem Acker, im Büro, beim Marketing oder sonst irgendwie freiwillig zu helfen und am Erfolg der SoLaWi beteiligt zu sein. Das ist für Gärtner aus dem Würmtal wegen der beträchtlichen Entfernung zu Reichling zwar sehr aufwändig, aber zumindest hin und wieder nicht ausgeschlossen. Wer mitarbeitet, lernt ganz nebenbei eine Menge über Permakultur-Gärtnerei. Das ist außerdem körperliche Betätigung mit Mehrwert und dem Fitness-Center durchaus vorzuziehen. Informationen und Unterlagen für eine Teilnahme an der SoLaWi im nächsten Jahr gibt es unter www.sonnenwurzel.de im Internet.
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