5-Seend Wochenanzeiger Wir sind Ihr Wochenblatt für das Fünfseenland

Bahnhof muss bleiben!

Auftaktveranstaltung zum Planungswettbewerb zur Zukunft des Gautinger Bahnhofareals

Viel Anklang fand die Auftaktveranstaltung zum Planungswettbewerb "Gautinger Bahnhofsareal". Rund 200 Bürger kamen ins bosco. (Bild: us)

Am und um den Bahnhof Gauting soll sich etwas tun. Aus diesem Grund startet die Gemeinde jetzt einen ergebnisoffenen Planungswettbewerb. Insgesamt sechs Architektur-, Planungs- und Landschaftsarchitekturbüros werden parallel mit einem städtebaulichen Entwurf für den Umgriff Bahnhof-Vorplatz-Parkplatzanlage-Bahnhofstraße betraut. Insgesamt 3,2 Hektar sind einbezogen. Bis Oktober sollen die Ergebnisse vorliegen und in einer öffentlichen Ausstellung präsentiert werden.

Kick-Off für den Planungsmarathon war die Bürgerversammlung im bosco. Rund 200 interessierte Bürger kamen und diskutierten mit. Die Umgestaltungsgeschichte reiche schon bis ins Jahr 2010 zurück, sagte Bürgermeisterin Brigitte Kössinger zur Eröffnung. „Damals war das Meinungsspektrum breit gefächert vom Abriss bis Erhalt des Bahnhofs. Aber uns geht es um mehr. Wir wollen das gesamte Umfeld betrachten lassen.“ Die öffentliche Auftaktveranstaltung solle den Planern ein Stimmungsbild der Bevölkerung geben. „Bitte bringen Sie sich ein“, forderte Kössinger das Publikum auf.

3,2 Hektar Umgriff

Dies ließ sich nicht lange bitten. Am Mikrophon bildete sich schnell eine lange Rednerschlange. Gemeinderat Hans Wilhelm Knape bezog sich auf die neugegründete „Bürgerbahnhof Gauting“-Initiative, die als Genossenschaftsidee das Gebäude schützen und sanieren und später gemeinschaftlich nutzen wollen. „Es ist das Herz von Gauting!“, sagte Knape. „Bitte setzen Sie sich für den Erhalt des Gebäudes ein.“ Dieser Forderung folgten einige andere Redner. Gemeinderätin Christiane Lüst empfahl, den Bahnhof in Gemeindehand zu betreiben und Ideen wie Café, Kultur, das Repaircafé und ähnliches dort weiterhin umzusetzen. „Beispiele dafür gibt es im ganzen Land. Es ist unser Wunsch, dass der Bahnhof erhalten bleibt“, betonte auch sie.

„Der Bahnhof ist identitätsstiftend und ein wichtiges geschichtliches Element im Ortsbild“, so ein weiterer Bürger. „Der Bahnhof ist ein schönes Zeichen für unsere Geschichte.“ Ob nun aber genau dieses Gebäude erhalten bleibe oder aber durch ein neues ersetzt werde, ließ der Bürger dahingestellt sein. „Da vertraue ich auf den Weitblick der Planer und plädiere für die Versöhnung zwischen Moderne und Tradition“, meinte er und erhielt dafür viel Beifall.

„Ein schönes Zeichen der Geschichte“

Doch auch andere Probleme interessierten die Bürger. Florian Eckinger von der Jungen Union empfahl einen Festplatz auf dem Grund des heutigen P&R, der sowohl als Parkfläche als auch als Markt und Veranstaltungsfläche dienen kann. Auch die Anzahl der Parkplätze sowie die Fuß-Rad-Wegebeziehungen kamen zur Sprache.

„Zunächst interessiert uns die möglichen Dimensionen und Platzverteilungen innerhalb des Umgriffs“, sagte Planerin Claudia Schreiber, die im Auftrag der Gemeinde den Planungswettbewerb vorbereitet hatte und die Veranstaltung moderierte. „Später kann die Planung konkreter werden. Wir brauchen unbedingt ein städtebauliches Konzept, das uns für Einzelmaßnahmen befähigt.“

Die Dimensionen werden sich zwangsläufig verändern, „dafür geben wir mit dem Planungswettbewerb den Rahmen vor. Unser Ziel ist es, eine Vision für die Zukunft zu schaffen, damit die endgültige Planung gelingen kann.“ Leider werde es an der Stelle immer Durchgangsverkehr geben. Schreiber dazu: „Den Verkehr werden wir nicht eliminieren können. Doch darüber hinaus hat das Gebiet sehr viel Potenzial. Wir freuen uns auf gute und solide Lösungen für eine Umgestaltung.“

Startseite Anzeige aufgeben Zeitung online lesen Jobs Kontakt Facebook Anfahrt