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Aus für die Jugendreferentin

Gemeinderat Planegg entscheidet sich gegen Verlängerung der Stelle

„Ich hätte wahnsinnig gern weitergemacht. Vor allem auch, weil ich sehr viele Möglichkeiten für eine gut funktionierende Jugendarbeit in Planegg sehe.“ Nach zwei Jahren Tätigkeit hört Jugendreferentin Kerstin Barth auf, der Gemeinderat verlängerte ihre Stelle nicht. (Bild: us)

Im Februar 2021 stellte Jugendreferentin Kerstin Barth ihre Erfolge der letzten Monate und ihre Vorhaben bis zum Herbst vor dem Gemeinderat vor. Unterstützt wurde sie dabei von Claudia Haslbeck vom Waaghäusl. Unisono verwiesen die beiden auf die schwierigen Umstände unter Corona, in denen weder ein persönliches Miteinander noch das wichtige Netzwerken möglich gewesen sei. „Mit Corona konnte keiner rechnen und auch nicht damit, dass ein Sich-Treffen und Austauschen auf ein absolutes Minimum reduziert sein würde“, bedauerte Barth vorm Gemeinderat.

Die Jugendarbeit sei trotzdem auf gutem Weg, so auch Haslbeck und verwies vorm Gemeinderat darauf, dass die Stelle der Jugendreferentin in 2019 als „Scharnierstelle für Jugend, Politik und Gemeinde“ angelegt gewesen sei und eine gewisse Vision der Zusammenarbeit im Auge habe. „Für alles braucht man aber einen langen Atem“, meinte Barth.

„Jugend nicht in der Luft hängen lassen“

Dieser geht nun allerdings dem Gemeinderat aus. Die ohnehin befristete Stelle bis Oktober 2021 wird nicht weiter verlängert, wie der Rat in nichtöffentlicher Sitzung beschloss. Bürgermeister Hermann Nafziger erklärte dazu: „Der Gemeinderat hat in der Sitzung vom 29.04.2021 einstimmig beschlossen, dass die Stelle „Jugendreferent*in“ neu definiert werden soll. Wir möchten uns mit der notwendigen Ruhe darum kümmern, wie das Profil dieser Position bezüglich Qualifikation, Umfang und vor allen Dingen der Aufgabenstellung aussehen soll. Daher wird die befristete Stelle von der Jugendreferentin zum 31.10.2021 beendet.“

„Ich hätte wahnsinnig gern weitergemacht“, meinte Kerstin Barth und räumte ein, dass sie mit einer Jahresverlängerung gerechnet habe. „Vor allem auch, weil ich sehr viele Möglichkeiten für eine gut funktionierende Jugendarbeit in Planegg sehe.“ Eine Verlängerung um ein Jahr – ungefähr die Zeit, die durch Corona verloren ist – hätte sich auch Claudia Haslbeck vom Waaghäusl vorgestellt. „Die Grundlage der Stelle ist es, Beziehungen zu knüpfen. Und das ging durch Corona nicht. Es war eine Stelle mit Überbau, die auch Kirchen und Vereine mit der Jugendarbeit verknüpfen sollte. Schade, dass dies nun erst einmal auf Eis liegt. Wir sind alle gespannt, wie es weitergeht.“

Sommerprogramm bleibt

Auch der Sprecher der Vereine in Planegg, Klaus Waldbart, fand kritische Worte. „Es ist unheimlich schade und viel zu kurz gedacht, dass die Referentenstelle jetzt gestrichen wird“, sagte er. „Die Jugendreferentin hat eine sehr gute Arbeit gemacht, und das trotz Corona. Sie hat gute Gespräche geführt und vor allem auch unsere Vereine ins Boot geholt, um Jugend und Vereine zusammenzubringen. Mir tut es leid für die vielen Ideen, die nun nicht umgesetzt werden können und ich hoffe, dass die Jugend in Planegg nun nicht in der Luft hängen gelassen wird.“

Die Ideen für den Sommer kommen jetzt allerdings noch zum Tragen. Zum einen plant Referentin Bart ein Moonlight-Sportevent. Zum anderen will sie im Sommerferienprogramm den Vereinen einen Platz einräumen. Diese können sich den Kindern und Jugendlichen einen Tag lang vorstellen. „Das sollen keine großen Veranstaltungen sein“, so Barth, „sondern ein zwangloses Kennenlernen. Wir kommen damit auch den Vereinen entgegen, für die ein volles Ferienprogramm viel zu aufwändig wäre.“

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