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Rubrik: Gesamt · Ort: fuenfseenland
Alles neu im Bürgerhaus
Pläne für eine zeitgemäße Gemeindebücherei
Das 36 Jahre alte Bürgerhaus in Gräfelfing muss dringend saniert und erweitert werden. Pläne und Diskussionen dazu laufen schon lange. Nun wird's konkret, wie Bürgermeister Peter Köstler während der diesjährigen Bürgerversammlung betonte. „Das gesamte Projekt wurde vom Gemeinderat einstimmig verabschiedet“, erklärte er. Der Kostenpunkt für alle Bürgerhausmaßnahmen liegen bei 14,6 Millionen Euro.
Nach den Plänen des Architekten Klaus Molenaar, der in den 80ern schon das Bürgerhaus konzipiert hatte und nun den Umbau plant, wird der Turm ertüchtigt werden und künftig eine zentrale Rolle spielen. Er soll als Eingangsbereich fürs Bürgerhaus, das Kino und die Bücherei dienen und die Verwaltung für die Bücherei aufnehmen. Auch kleine Veranstaltungen können hier stattfinden. Molenaar hatte den Turmneubau ursprünglich als gläserne Variante angedacht, war damit allerdings im Gemeinderat gescheitert.
Eine Bibliothek, die mit der Zeit geht
Für die aufwändige Bibliotheksneuplanung hatte sich Molenaar Verstärkung geholt: Gemeinsam mit dem Rosenheimer Bibliotheksplaner Frank Magener stellte Molenaar im Oktober die Bibliotheksneuplanung im Gemeinderat vor. „Eine Bibliothek muss mit der Zeit gehen“, betonte Magener und stellte den Gemeinderäten eine moderne Einrichtung mit selbstverbuchenden Rückgaberegalen, verschiebbaren Bücherschränken, Platz fürs vielfach gewünschte Lesecafé nebst Mini-Bühne, einer Lesearena für Kinder mit 30 Sitzen, Platz für Workshops und einem separaten Lernstudio vor.
Zwar hatten die Gemeinderäte eine offene Nutzung gewünscht und wollten die Bücherei, zumindest das Lernstudio und das Café auch abends und an den Wochenenden der Allgemeinheit zur Verfügung stellen, dies lehnten die Planer und auch Büchereileiterin Elke Naeve allerdings aus Sicherheitsgründen ab. „Die Infrastruktur muss in Abwägung mit der Bibliothek gesehen werden“, so Magener. „Hier geht es um Haftung und um Sicherheit. Möglicherweise muss Aufsichtsperson von der Bücherei gestellt werden. Das ist schlicht nicht machbar.“
Zwei Jahre lang im Doemens-Haus
Büchereileiterin Naeve freute sich über die guten Aussichten. „Wir haben jetzt eine Bücherei mit 80er-Jahre-Flair, die viel zu eng und zu klein ist für den angewachsenen Medienfundus, für unsere Nutzer und für die Mitarbeiter. Die neue Bücherei wird super“, meinte sie, „flexibler, moderner, einfach besser.“
In der Bauzeit von 2022 bis voraussichtlich 2024 kommen aber erst einmal unruhige Zeiten auf die Bücherei zu. Mit allen 30.000 Medien zieht die Einrichtung übergangsweise ins leerstehenden Doemensgebäude in der Stefanusstraße. „Der Platz dort ist ausreichend. Die Infrastruktur passt ganz gut“, meinte Naeve. „Wir sind guter Dinge, dass wir dort fast keine Abstriche machen müssen."
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