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Akzeptanz und Vertrauen geschaffen

Besuch in der Asylbewerberunterkunft Martinsried

„Die Schaffung der Stelle eines Kümmerers war eine der besten Einfälle der letzten Jahre in der Gemeinde." Bürgermeister Hermann Nafziger, Hauptamtsleiterin Juliana Hasenknopf und Asylkoordinator Mohamed Chadid (von links) im Gespräch vor der Unterkunft in der Bunsenstraße. (Bild: us)

Zum ersten Besuch in der Asylbewerberunterkunft in der Martinsrieder Bunsenstraße brachte Bürgermeister Hermann Nafziger die Hauptamtsleiterin Juliane Hasenknopf mit. Gemeinsam erkundigten sie sich nach dem Befinden der insgesamt 34 Asylbewerber am Standort, nach Sorgen und Nöte und ließen sich vom „Mann vor Ort“, von Asyl-Koordinator Mohamed Chadid, den täglichen Ablauf erklären. „Es läuft mittlerweile richtig gut bei uns“, so Chadid. „Wir sind sehr zufrieden, dass es so gut klappt, wir keine Probleme untereinander oder mit Nachbarn haben.“

Seit 2016 hat Chadid den Posten inne. „Der Anfang war schwer und problematisch. Wir haben damals auf Gespräche gesetzt und viele Aussprachen durchgeführt. Das hat sich ausgezahlt. Ich denke, dass jeder Zeit braucht – Zeit, anzukommen, Zeit, sich anzupassen, und Zeit, Vertrauen aufzubauen.“ Zu den 34 Bewohnern in Martinsried kommen derzeit noch 50 Bewohner in der Unterkunft Fürstenrieder Straße hinzu. „90 Prozent davon sind Männer, aber es gibt auch drei Babys und zehn Kinder.“

„Ich bin froh, dass wir ihn haben“

Die Herkunftsländer liegen zumeist in Afrika: Uganda, Eritrea, Nigeria, Kongo Somalia, Mali. Einige kommen auch aus Pakistan, Miramar oder Afghanistan. „Es ist wichtig, dass sich alle wohlfühlen und in den Unterkünften die Kulturen nicht unmittelbar aufeinandertreffen. Darauf versuchen wir zu achten, das ist für uns schon Streitprävention“, erklärte Chadid weiter.

Letztendlich könne man in Planegg nur reagieren, denn die Belegung, wie auch sämtliche andere Belange, die die Geflüchteten betreffen, obliegen im Landratsamt München. Von dort kämen auch die Arbeitserlaubnisse für die Bewohner. „Ich telefoniere viel, damit alles bereit ist.“ Damit wird Chadid seiner Rolle als „Kümmerer“ vollends gerecht. „Wir haben ihm viel zu verdanken“, lobte Hauptamtsleiterin Hasenknopf. „Mohamed Chadid macht eine sehr gute Arbeit.“

Und Bürgermeister Nafziger betonte: „Die Schaffung der Stelle eines Kümmerers war eine der besten Einfälle der letzten Jahre in der Gemeinde. Herr Chadid ist ein sehr, sehr gutes Bindeglied zwischen Gemeinde, Asylbewerbern und Nachbarn. Durch ihn hat sich die Akzeptanz in der Bevölkerung gegenüber den Unterkunftsbewohnern erhöht. Dank seiner Arbeit ist hier Friede eingekehrt. Ich persönlich bin froh, dass wir ihn haben.“

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