Wandernde Baustelle
Gräfelfing verlegt Fernwärmerohre

Ortstermin in der Bahnhofstraße mit Bürgermeister Peter Köstler, Sabine Vilano vom Bauamt, Polier Gerald, Bauleiter Michael Roth, Lydia Brooks vom Bauamt und Thomas Winkler von Gammel Engineering GmbH (v.l.). (Bild: Ulrike Seiffert)
Zum Ortstermin an der Gräfelfinger Bahnhofstraße überzeugten sich Bürgermeister Peter Köstler und Mitarbeiter aus dem Bauamt vom guten Baufortschrift an der Mega-Straßenbaustelle. Denn an der Bahnhofstraße Ost werden derzeit Fernwärmerohre in die Erde gebracht. „Wir haben es hier mit einer wandernden Baustelle zu tun“, erklärte Thomas Winkler von der Planungsfirma Gammel Engineering GmbH. „Nach dem Aushub folgt die Verlegung und die Verschweißung. Danach werden die Nähte geprüft und gedämmt, bevor am Schluss wieder verfüllt wird. Der Ablauf ist wichtig zu erklären, damit die Leute wissen, warum an vielen Stellen gearbeitet wird und manchmal scheinbar nichts vorwärtsgeht.“
Und Sabine Vilano vom Bauamt ergänzte: „Wir verlegen immer zwei Rohre nebeneinandergelegt – eines für den Zulauf und eines für den Rücklauf. Dazwischen befindet sich die Wärmedämmung aus Polyurethan Hartschaum. Wir verlegen zirka 850 Meter Haupt-Rohrleitung. Die Rohrsohle befindet sich laut Plan auf 1,60 bis 1,70 Meter Tiefe. Derzeit mussten wir allerdings bereits auf zwei Meter absenken wegen einer querenden Gasleitung.“
Wie schwierig die Arbeiten in einer bestehenden Straße sein können, erklärte Winkler. „Wer gräbt, der findet“, sagte er. „Die Leitungen hier sind teilweise aus den fünfziger Jahren und damals natürlich nicht digitalisiert verlegt worden. Das kann herausfordernd sein, wenn verschiedene Sparten sichtbar werden. Wir entscheiden dann vor Ort, ob wir höher oder tiefer gehen.“
Registrierung für Fernwärme laufend möglich
Die Abzweige für die Hausanschlüsse sind schon eingeplant. „Deswegen möchten wir hiermit noch einmal an alle Haushalte appellieren, sich zu melden, wenn Interesse an Fernwärme besteht“, bekräftigte Lydia Brooks von der Gemeinde. Derzeit hat sie bereits rund 300 Interessenten registriert. 200 haben einen Vorvertrag unterschrieben. Auch eine satte Förderung von 1.500 Euro für die Umstellung der Heizung winkt. „Allerdings nur für Registrierungen bis zum 30. September.“
Das gesamte Projekte Geothermie sei im Zeitplan, so Bürgermeister Köstler. Die vorbereitenden Maßnahmen für die Bohrungen laufen noch in diesem Jahr. „Als Bohrplatz ist ein Gelände auf dem nordöstlichen Teil der Koppelflächen des Reitvereins vorgesehen, nördlich der Würmtalstraße und westlich des Neurieder Wegs“, erklärte er. „Die Bohrung selbst ist für das dritte Quartal 2024 vorgesehen. Bei zufriedenstellender Fündigkeit soll noch im Jahr 2024 parallel bereits mit der weiteren Verlegung des Fernwärmenetzes und dem Bau der Heizzentrale begonnen werden.“
Bis Ende November sollen die Arbeiten an der Bahnhofstraße zwischen Eichendorffplatz und Tassilostraße beendet sein. Nach der Winterpause im März kommt das nächste Teilstück an die Reihe. Dann erfolgen die gleichen Arbeiten an der Bahnhofstraße zwischen Tassilo- und Stefanusstraße.
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