Ab Frühjahr wird die Gautinger Bücherei gemeinsam mit dem Umweltamt eine Saatgut-Bibliothek anbieten. Der Bibliotheksgedanke dahinter: das abgeerntete Saatgut kommt wieder ins Angebot. (Bild: us)
Ab Frühjahr wird die Gautinger Bücherei gemeinsam mit dem Umweltamt eine Saatgut-Bibliothek anbieten. Der Bibliotheksgedanke dahinter: das abgeerntete Saatgut kommt wieder ins Angebot. (Bild: us)
In der Gemeindebücherei Gauting stehen auf 300 Quadratmetern Fläche ungefähr 50.000 haptische oder digitale Medien zur Ausleihe. Ungefähr 2.500 aktive Leser machen mindestens einmal im Jahr vom Ausleihangebot Gebrauch. Darunter sind übrigens auch rund 900 Kinder im Alter bis zwölf Jahren. Schon immer bemühte sich das Team um Leiterin Doreen Kleiner darum, die Bücherei als Wohlfühlort zu gestalten.
„Wir wollen ein Treffpunkt sein und Austausch bieten“, so Kleiner. „Bei uns wird jeder gesehen und wahrgenommen. Auch die Wünsche unserer Leser sind uns wichtig, zum Beispiel bei der Anschaffung von neuen Büchern oder bei Veranstaltungen.“ Verschiedene Aktionen, Sommerferienprogramme, Lesungen, das Lesecafé und mehr sind in diesem Rahmen schon gute Tradition in der Bücherei.
Nun erweiterte die Bücherei ihr Angebot. „Wir wollen mit der Zeit mit gehen und die Bücherei für Neues öffnen“, so Kleiner weiter und stellte die „Bibliothek der Dinge“ vor. „Leihen statt Kaufen” hieße das neue Motto in der Bücherei, in der es nun neuerdings neben den gewohnten Büchern, CDs, Zeitschriften und Spielen auch Backformen in Form eines Feuerwehrautos und Einhörnern, Outdoorspiele, ein Konsolenswitcher, ein Fensterkärcher, eine Eismaschine, einen Werkzeugkoffer, eine Seifenblasenmaschine, eine Nähmaschine oder ein Kinderfernglas.
„Wir haben über 40 Gegenstände im Angebot“, erklärte sie. „Es ist unser Beitrag für Nachhaltigkeit und Teilhabe.“ Denn viele Dinge wolle man vielleicht gerne ausprobieren, scheue aber den Kauf. Oder die Dinge seien schlichtweg zu teuer für ein einmaliges Benutzen. Bei einer 14-tägigen Ausleihdauer könne einmal verlängert werden.
„Es läuft sehr gut und die Wartelisten sind lang“, meinte Kleiner und ergänzte: „Bibliotheken müssen sich heutzutage generell breiter aufstellen. Einfach nur Bücher bereitstellen – das funktioniert heute nicht mehr.“ Die nächste Idee sei schon geboren und werde ab Frühjahr umgesetzt, kündigte sie an.
Gemeinsam mit dem Umweltamt im Rathaus Gauting wird es dann eine Saatgut-Bibliothek geben. Zur „Ausleihe“ bereits sind dann Samen für Gemüse, Blumen, Obst und Sträucher – alles Bio und gentechnikfrei. Auch ein Merkzettel mit Erläuterungen wird beiliegen. „Wir freuen uns, wenn die Leute uns ein Teil ihrer Ernten als neues Saatgut zurückbringen. Das ist unser Gedanke der Saatgut-Bibliothek dahinter.“