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Mit vier Pfoten ins Wasser

Vom Beckenrand springen ist beim Hundebadetag erlaubt

Bälle apportieren im Gautinger Freibad. (Bild: pst)

Für den letzten Tag im Freibad Gauting ist das Wasser im Becken extra nicht mehr gechlort worden. An diesem Tag haben sich nämlich ganz besondere Badegäste eingefunden. Bevor das Wasser für den Winter abgelassen wird, durften sich Hunde noch einmal in die Fluten stürzen – und das haben sie ausgiebig getan. Große Labrador- und Hovawarthunde schwammen neben Miniaturen wie dem kleinen Zwergspitz Jerry, um Bällchen herauszufischen oder nach speziellen Unterwasser-Leckerlispendern zu tauchen. Jerrys zweibeinige Familie stand am Beckenrand und spendete viel Lob. Der wasserbegeisterte Hund hat sonst nicht viele Möglichkeiten zu schwimmen. An den meisten Seen sind Hunde zur Badesaison verboten und die Würm mit ihrer Strömung zu gefährlich für den Winzling, der nach dem Bad liebevoll in ein Badetuch gewickelt wurde.

Spenden zugunsten des Sommerbads

Die Initiatoren Franz Jaquet vom Förderverein Sommerbad und Antje Feser vom Schwimmclub Gauting hatten das Hundeschwimmen, das es mittlerweile deutschlandweit gibt, erstmals ins Würmtal gebracht. Etwa 200 Besucher und 100 Hunde waren gekommen. In der Spendenbox landeten 1.500 Euro zugunsten des Sommerbads. Manche Hunde hatten sogar Schwimmwesten an. Zum Beispiel der katalanische Hirtenhund Calito. Sein dichtes langes Fell sei im Wasser viel zu schwer, so dass sich der Hund kaum über Wasser halten könne, verriet sein Frauchen. Außerdem konnte das Tier an dem Griff aus dem Becken gezogen werden. Das Gegenteil war der italienische Wasserhund Milo. Unablässig sprang er dem ins Wasser geworfenen Ball hinterher, schwamm damit ans Ufer und bettelte um Wiederholung. Im Urlaub sei sein Hund mit den Kindern sogar von zwei Meter hohen Klippen ins Meer gesprungen, erzählte sein Herrchen.

Hundetrainer Clemens Laumeier von der Hundeschule K 9 hatte die Chance ergriffen, um die Cocker-Spaniel-Hündin Nala an das Wasser zu gewöhnen. Der Hund soll einmal „Suchhund“ werden und keine Angst vor Wasser haben. Für Nala war es allerdings wichtiger vor dem Rucksack mit den Leckerlis Wache zu halten. Zwischen den Hunden zogen zwei Taucher mit ihren Unterwasserkameras ihre Bahnen auf der Suche nach gelungenen Schnappschüssen. Es waren Alexander Weinberger und Angi Holzhammer. Beide sind große Hundefreund und Taucher. Als Model eignete sich besonders gut der schwarze Hovawart Xantos von ihrem Freund Tauchlehrer Dominik Henz. Sehr fotogen sprang das Tier mit allen vier Pfoten in die Fluten und konnte gar nicht genug bekommen. Aufgeregte und überdrehte Hunde mit ihren Besitzern hatten eine Atmosphäre wie bei einem Kindergeburtstag verbreitet. Es herrschte ein fröhliches Durcheinander, aber es war erstaunlich friedlich und es gab keine Beißereien. Das Schwimmen hatte wohl alle Hunde komplett in den Bann gezogen. Der Termin für das nächste Hundeschwimmen steht übrigens schon fest. Er soll am 18. September 2022 stattfinden.

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