Grüner Strom aus Planegg
Planung für ein Freiflächen-Photovoltaikprojekt
Ein Jahr lang überlegten der Planegger Bürgermeister Hermann Nafziger und seine Stellvertreterin Judith Grimme Möglichkeiten für alternative Stromgewinnung aus Planegg. Grüner Strom ist bereits in aller Munde und gewinnt vor dem Hintergrund des Ukraine-Krieges und der Ressourcenknappheit an Bedeutung. „Wir wollten etwas in der Richtung machen, haben Infos gesammelt und uns am Ende auf ein Freiflächen-Photovoltaikprojekt konzentriert“, erklärte Nafziger.
Nach der Ideenfindung sei vor allem die Suche nach den Partnern und den möglichen Interessenten entscheidend gewesen. „Ohne geeignete Flächen geht einfach gar nichts. Aber auch ohne Knowhow, wie man mögliche Anlagen konzipiert und finanziert, ist man aufgeschmissen.“
Partner stehen bereit
Es habe sich ein Landwirt mit einer großen Fläche südlich der Kompostieranlage gefunden, der insgesamt neun Hektar zur Verfügung stellen kann und sich für die neue Form der Energiegewinnung begeistert. „Hier könnten wir klein anfangen und möglicherweise erweitern“, so Nafziger. Es gebe Solarpanels, die in 2,5 Metern Höhe montiert sind und eingeklappt werden können, damit die Traktoren durchfahren.
„Diese sind durchsichtig und wasserdurchlässig. So bleibt eine leichte Beschattung. Die Energieausbeute beträgt bis zu 90 Prozent – besser könnte es nicht laufen. Wir nutzen die Fläche doppelt. Das war unser Ansinnen.“
„Ein wahnsinniges Potenzial für uns“
Zur Frage der Technik seien Nafziger und Grimme an die Bürger-Energie-Unterhaching eG (BEU) gekommen, die eine über zehnjährige Erfahrung mit derartigen Anlagen hat und ein Bürgermodell zur Finanzierung und Beteiligung vorstellte. „Wir als Gemeinde können nichts weiter machen, als die Partner zusammenzubringen. Nun müssen wir abwarten, bis der Bauantrag für die Anlage gestellt wird.“
Dem Gemeinderat soll das Projekt aber dennoch bereits vorgestellt werden. „Ich hoffe sehr, dass alle zustimmen werden. Das liegt ein wahnsinniges Potenzial für uns.“ Und zweite Bürgermeisterin Grimme ergänzte: „Das Projekt passt hervorragend in die Zeit, wir haben bisher nur positive Resonanz bekommen.“
Copyright: Wochenanzeiger Medien GmbH