Gala mit allen Ehren
Festakt der Freiwilligen Feuerwehr Planegg zum 150. Jubiläum

„Ein leuchtendes Vorbild für die solidarische Gemeinschaft“ nannte Innenminister Joachim Hermann die Planegger Wehr. V.l. Kommandant Martin Heizer, Bürgermeister Hermann Nafziger, Kreisbrandrat Harald Stoiber, Landrat Christoph Göbel und FFW-Vereinsvorsitzender Josef Reithmeier. (Bild: us)
Mit einem großartigen Festabend samt rotem Teppich, Livemusik, einem Radiomoderator als Conferencier, Lichtershow und Festreden läutete die Planegger Freiwillige Feuerwehr (FFW) ihr Jubiläumsjahr zum 150jährigen Bestehen ein und feierte sich als dienstälteste FFW des Würmtals. Sie ist übrigens nur sehr knapp älter als die Unterbrunner FFW in der Gemeinde Gauting, die ebenfalls 1873 gegründet wurde und ihre Feierlichkeiten vom 14. bis 17. Juli begehen wird. Neben Landrat Christoph Göbel, Kreisbrandrat Harald Stoiber und Bürgermeister Hermann Nafziger waren viele Mandatsträger und natürlich alle insgesamt 150 Mitglieder der FFW sowie Fördermitglieder ins Kupferhaus geladen.
Abordnungen der Nachbar-FFW aus Neuried, Gräfelfing, Krailling, Gauting, Gilching und Germering sowie Kameraden aus Klausen, Bärenstein und sogar aus dem kroatischen Kuce bei Zagreb kamen ebenfalls zum Feiern. Zwar nicht persönlich anwesend, aber dennoch mit einer Videobotschaft vertreten war sogar Innenminister Joachim Hermann. Er nannte die Planegger Wehr „ein leuchtendes Vorbild für die solidarische Gemeinschaft“ und betonte: „Bayern braucht Menschen wie Sie, die uneingeschränkt ihre Freizeit und ihr Engagement, aber auch ihr großes Pflichtbewusstsein in den Dienst der Gesellschaft stellen. Sie leisten einen unbezahlbaren Einsatz“.
Hohe Ehre für Kommandant Martin Heizer
Kreisbrandrat Harald Stoiber ging darüber hinaus auf die Führungsebene ein. „Die Feuerwehren funktionieren wie ein kleines Unternehmen. Es braucht die Kommandanten, die auf den Erneuerungskreislauf achten, ständig motivieren und die nötige Weiterentwicklung vorantrieben“, sagte er und lobte damit ersten Kommandanten Martin Heizer und den Vorsitzenden des FFW-Vereins Josef Reithmeier.
Bei einem bloßen Lob blieb es nicht. Am Ende der Galaveranstaltung erhielt Kommandant Heizer das selten verliehene „Bayerische Feuerwehr Ehrenkreuz“. Die "Bayerische Feuerwehr Ehrenmedaille" erhielt Reinbold Scharf, die Goldene Ehrennadel Klaus Waldbart und weitere sieben Kameraden die Silberne Ehrennadel.
Retten, bergen, löschen, schützen – und feiern
Wie gut die Kameradschaft in der Planegger FFW funktioniert, erklärten Heizer und Reithmeier in ihrer Festrede. „Feuerwehr ist nicht einfach nur das Aufzählen von Fakten, sie muss mit Leben gefüllt werden von unseren Aktiven. Sie baut auf die Erfahrungen von unseren Passiven“, so Reithmeier. „Wir wären nichts ohne unsere Jugend, die unsere Zukunft sichert, und unsere Fördermitglieder, die uns ideell und finanziell unterstützen.“ Nur so komme der Leitspruch „Retten, bergen, löschen, schützen – Gott zur Ehr, den Nächsten zur Wehr“ zur Geltung.
„Der Schutzanzug schützt unsere Körper“, so Heizer. „Die Kameradschaft, Geist und Seele sind durch den Kreis der Kameraden geschützt.“ Die Einsätze fanden von Gründung an überörtlich im gesamten Würmtal statt, heutzutage übrigens auch überregional wie zum Beispiel im Ahrntal. Die Würmtaler Zusammenarbeit machte sich Landrat Christoph Göbel aus Gräfelfing zum Thema seiner Grußansprache. Die Gräfelfinger Wehr wurde erst 17 Jahre später gegründet.
Gottesdienst, Aktionstag, Partys
„Der Planegger Erfolg war damals maßgebend. So findet sich in unserer Chronik ein Hinweis auf die „Visite aus Planegg“ über die Ordnungsmäßigkeit der Gräfelfinger Wehr“, sagte Göbel. „Von der ersten Stunde weg habt Ihr Euren Dienst in die Solidarität der Nachbarschaft und darüber hinausgestellt. Das ist bis heute beeindruckend. Ihr seid bereit, für andere da zu sein, wenn es im wörtlichen und übertragenen Sinn brennt. Das verdient unseren uneingeschränkten Respekt und Unterstützung.“
Der Galaabend war nur Auftakt für das ganze Festjahr. Am 9. Juli findet der ökumenische Gottesdienst und die Fahrzeugweihe statt. Am 22. Juli folgt die große Feuerwehrparty mit der Wiesnband „Die Blechblosn“ im Kupferhaus. Am 11. November veranstaltet die FFW ihr traditionelles Schafkopfen im großen Saal des Feuerwehrhauses. Weitere Infos zu den Veranstaltungen sind auf der Webseite der FFW zu finden.
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