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Für die „Queen von Krailling“

Eleonore Zwißler erhält die Ehrenbürgerwürde von Krailling

"Ein Oscar fürs Lebenswerk", bezeichnete Dieter Hager (r.) die Ehrenbürgerwürde für Eleonore Zwißler. Bürgermeister Rudolph Haux übergab die Urkunde. (Bild: us)

Größer kann eine gemeindliche Ehrung nicht sein als die Auszeichnung mit der Ehrenbürgerwürde. In Krailling wurde diese Ehrung bereits sieben Mal verliehen: an die Altbürgermeister Josef Bader, Johann Baptist Huber, Helmuth Schreyer und Dieter Hager sowie Benefiziat Karl Bach, Priester Franz Oßner und Kammersänger Hermann Prey. Nun wurde auch die 88-jährige Eleonore Zwißler als allererste Frau in dieser Reihe Ehrenbürgerin von Krailling.

Landrat Stefan Frey holte in seinem Grußwort weit aus und zog Parallelen zwischen der verdienstvollen Kraillingerin und Queen Elisabeth II. „Queen Elisabeth ist ein großes Vorbild. Ungeachtet von Schicksalsschlägen stand sie der Gesellschaft aufopfernd zur Verfügung.“ Sie habe sich von der Frage leiten lassen. „was kann ich für die Gesellschaft tun?“ „In Krailling haben wir auch eine Queen“, meinte Frey mit Blick auf die Verdienste Zwißlers.

Vielseitige Palette von Ehrenämtern

Auch der Kraillinger Bürgermeister Rudolph Haux hob Zwißlers herausragendes bürgerschaftliches Engagement hervor. „Sie haben über viele, viele Jahre uneigennützig Dienst an der Gemeinschaft getan. Es gibt kaum jemanden in der Gemeinde, der Sie nicht kennt“, meinte Haux. „Sie haben sich für Ältere, genauso wie für Kinder und Jugendliche eingesetzt. Es ist mir eine Ehre, Sie zu kennen.“

Zwißlers Engagement reicht bis in die frühen 70iger Jahre zurück. Damals trat sie dem Förderverein fürs Altenheim Maria Eich bei. Nach dem sehr frühen Tod ihres Mannes ging sie 1980 nahm sie ihre berufliche Tätigkeit als Berufsschullehrerin wieder auf und war mit den fehlenden Kindebetreuungsmöglichkeiten konfrontiert. Für sie war dies Anlass, sich auch herbei stark zu machen – und der Gemeinde im Laufe der Jahre zu besonderem Ansehen mit vorbildlicher Rundum-Betreuung zu verhelfen.

Darüber hinaus saß Zwißler 30 Jahre lang für die CSU im Gemeinderat und war 16 Jahre lang zweiter Bürgermeisterin. Sie war Anschubinitiatorin für die Kraillinger Investitionsmeile (KIM), Mitbegründerin der Würmtalinsel, Gründungsmitglied des Hospizvereins im Würmtal und Mitinitiatorin der "Krailling Card" für finanzschwache Bürger, Vorsitzende der Schober-Stiftung, übrigens auch Seniorenbeauftragte der Gemeinde und Initiatorin des ehrenamtlichen Fahrdienstes für Senioren im Würmtal.

Ein Oscar fürs Lebenswerk

Laudator und Altbürgermeister Dieter Hager brachte ihr Wirken so auf den Punkt: „Heute bekommst du den Oskar für dein Lebenswerk.“ Er dankte dem amtierenden Gemeinderat für die „weise Entscheidung. Eleonore Zwißler ist ein Leuchtturm für das Ehrenamt. Sie ist eine positive, nachhaltige und konstruktive Person, die mitunter sehr hartnäckig sein kann.“

Als Beweis für ihre Offenheit und Neugier auf die Menschen und ihre Belange nannte Hager Zwißlers tägliche Radtouren durch den Ort, um zuzuhören, Vorschläge aufzunehmen und für Alt und Jung da zu sein. „Herzlichen Dank für deinen großen Einsatz für die Gemeinde und für die Bürger!“

Mit Neugier und Interesse auf die Menschen zugehen

„Die Ehrung ist eine große Überraschung, damit habe ich überhaupt nicht gerechnet“, erklärte die Geehrte. „Der mehrheitliche Beschluss im Gemeinderat hat mich zutiefst bewegt. Meine Freude ist übergroß.“ Die Ehrenämter seien ihr im Laufe der Zeit zugefallen. Sie habe getan, was nötig war, und erklärte: „Interesse zu zeigen, zieht Wissen nach und schafft Handlungsbereitschaft. Mir war und ist es einfach wichtig, für die Menschen da zu sein.“

Es habe sie immer ausgefühlt, den Menschen zuzuhören und zu helfen. Oft haben ihr Pragmatismus und die Bürokratie für einige Reibungspunkte gesorgt. „Nun habe ich das sehr beruhigende Gefühl, immer angepackt zu haben, ob im Team, als Motor für Initiativen oder manchmal auch als Nervensäge.“ Doch sei sie stets auf Mitstreiter und Mithelfer angewiesen gewesen. „Vieles wäre ohne sie nicht möglich gewesen. Ihnen gebührt ein guter Teil meiner Ehrung.“

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