Engagements mit Leidenschaft
Gauting vergibt Bürgermedaille und Klinge-Preise

Bürgermeisterin Brigitte Kössinger (2.v.r.) übergibt die Bürgermedaille an Ludwig Groß. Daneben die Klinge-Preisträger von 2021 Birgit Luft und Sebastian Bürck (v.l.) sowie Bettina Fritsche (r.). Nicht im Bild ist Klinge-Preisträger Michael Nguyen. (Bild: us)
Mit gleich zwei Premieren beendete die Gemeinde Gauting die Saison vor der Sommerpause. Denn in diesem Jahr wurden die Bürgermedaille 2022 und die Klinge-Preise 2021 in einem einzigen, gemeinsamen Festakt feierlich übergeben. Zudem fand die Veranstaltung nicht traditionsgemäß im Rathausfoyer, sondern im bosco mit deutlich mehr Platz für alle Teilnehmer statt.
„Ich hoffe, dass es bei dieser Premiere bleibt und wir uns im nächsten Jahr wieder in einem anderen Rahmen treffen können“, begrüßte Bürgermeisterin Brigitte Kössinger die Festgäste. Eigentlich werden die Bürgermedaille und Klinge-Preise für besonderes kulturell-soziales Engagement im Wechsel vergeben. Doch pandemiebedingt fand im letzten Jahr keine Ehrung statt.
Ehrung für „den Ludwig“
Mit der Bürgermedaille ehrte Gauting „den Ludwig“ Ludwig Groß aus Buchendorf. Er wirkte von 1982 bis 2014 im Gemeinderat, davon neun Jahre lang als zweiter Bürgermeister. Darüber hinaus ist Groß mit verantwortlichen Posten in zahlreichen Vereinen Gautings tätig. Verantwortungsgefühl, absolute Loyalität und Verlässlichkeit – das seien seine Markenzeichen.
Und Bescheidenheit! „Das zeigt sich auch darin, dass du mit der Bürgermedaille nie gerechnet hättest, wie du mir erzählt hast. Aber heute ist dein Name Programm: herzlichen Glückwunsch zur Bürgermedaille!“ Groß dankte: „Das Amt war mir stets eine große Freude. Ich freue mich sehr über die Ehrung.“
„Das Wunder von Stockdorf“
Die zwei Klinge-Hauptpreise gingen an den „Fotopoeten“ Michael Nguyen, der im Frühjahr 2020 in Gauting eine Fotoevent-Woche mit internationaler Beteiligung und vielen ausgezeichneten Fotografen geplant hatte, sowie an die international anerkannte Tänzerin und Choreographin Bettina Fritsche. Speziell in Gauting ist sie mit dem Tanzprojekt „immertanz“ bekannt – einem Projekt für Leute über 65 Jahre. „Für mich ist Tanzen die Welt, für andere eine Nische“, dankte sie. „Gerade darin liegt das Besondere für mich in diesem Preis – es ist auch eine Anerkennung für unsere Kunstrichtung.“
Der Förderpreis ging an Sebastian Bürck und alle Mitstreiter des improvisierten Cafés Paletti in Stockdorf, das in den zwei letzten Jahren in der Nähe des Bahnhofs Stockdorf geöffnet hatte und immer freitags Künstler auf die improvisierte Bühne holte. „Sie haben in Zeiten der Pandemie den Zusammenhalt in der Gemeinde gestärkt und Künstlern eine Perspektive gegeben“, lobte Kössinger.
Gemeinderat und Kulturreferent Stefan Berchtold nannte das Paletti „Das Wunder von Stockdorf“, das gezeigt habe, wie wichtig Kultur sei. Die Botschaft dieses Förderpreises läge darin, solche Initiativen in Zukunft öfter zu fördern. „Ein herzliches Dankeschön auch an die Stockdorfer Großzügigkeit“, so Berchtold. „Sie haben den Künstlern kleine Gagen gesichert, in diesen Zeiten waren es oft die einzigen.“
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