"Einmalige Chance"
Startschuss fürs Bahnhofsgelände in Planegg

Auf rund drei Hektar Grund entwickelt die Gemeinde Planegg am Bahnhof ein neues Quartier. Den Startschuss für die Planungen gab der Gemeinderat. (Bild: us)
Im Februar vermeldete die Gemeinde Planegg den Kauf des 13.500 Quadratmeter großen Grundstücks der Familie Heide. Zusammen mit den 14.000 Quadratmetern, die ohnehin schon in Gemeindehand waren, und der nun auch von der Gemeinde erworbenen Pension Elisabeth an der Germeringer Straße hat die Gemeinde freie Hand, die zirka drei Hektar städtebaulich zu nutzen und ein gelungenes Entree für Planegg mit Wohnbebauung, Einkaufsmöglichkeiten, Nahverkehr und Gastronomie zu schaffen. „Es ist eine einmalige Chance, die wir hier haben“, so Bürgermeister Hermann Nafziger im Gemeinderat. „Nutzen wir sie weise.“
Auch Architektin Stephanie Meyer aus dem Bauamt mahnte Sorgfalt an. „Natürlich wollen wir alle schnell Ergebnisse sehen. Und ich würde am liebsten die neuen Gebäude mit Drohnen abwerfen. Aber es muss wertig sein, wir sollten uns Zeit lassen und nicht alles auf einmal in die Hand nehmen.“ Beide stellten im Gemeinderat den Entwurf zum Bebauungs-Grundsatzbeschluss vor. „Die Projektentwicklung erfolgt in mehreren Phasen“, so Meyer. „Für jede Phase gibt es eine Grundlagenermittlung, Planung und Vergabeprozesse.“ Alles solle dem städtebaulichen Grobkonzept untergeordnet werden. „Dies wird zu unterschiedlichen Realisierungszeiträumen führen.“
„Entwicklungszeitraum von fünf Jahren“
Zunächst stünden Gutachten an, die teils aber schon vorlägen. „Wir brauchen dennoch ein neues Verkehrsgutachten. Und wir müssen das Einzelhandelsgutachten aktualisieren lassen“, so Meyer. Bei der langen Liste von nötigen Schritten fragten die Gemeidneräte als erstes nach dem Zeithorizont. „Toll, dass Sie so detailliert planen. Jetzt können wir in den Prozess einsteigen“, meinte Felix Kempf (SPD). „Dem kann ich mich nur anschließen“, meinte Peter von Schall-Riaucour (PPM). „Alle Planegger interessiert aber vor allem eins: wie sieht der Zeithorizont aus?“
„Die nächsten Jahre wird uns das Gesamtprojekt mit allergroßer Sicherheit sehr in Anspruch nehmen“, so Bürgermeister Nafziger. „Wir gehen von einer Planungsphase von zwei Jahren aus. Die gesamte Entwicklung könnte fünf Jahre dauern. Genaue Angaben lassen sich kaum machen. Denn wirklich sehr viele Faktoren spielen hinein.“ Etwas konkreter wurde Meyer: „Alles muss zusammenpassen. Aber uns allen liegt an einem zügigen Voranschreiten des Prozesses. Ich würde sagen, dass in fünf Jahren der letzte Spatenstich erfolgt.“
Fritz Haugg (FDP) gab einen Hinweis für die Planung mit. „Es wäre toll, wenn wir Heide Volm als Traditionsgaststätte teilweise erhalten könnten. Wir brauchen dringend Räume für das Vereinsleben und für Veranstaltungen allgemein.“ „Wir tun unser Bestes“, antwortete Nafziger. „Eine kleine Gastronomie steht im Grundsatzbeschluss drin. Der Erhalt von Heide Volm ist nicht möglich. Wenn Sie die Substanz sehen würden, würden Sie ebenfalls so denken.“
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