Die Partituren überlebten, die Komponisten nicht
Konzert zum Holocaust-Gedenken mit den Philharmonischen Solisten Essen
Am Sonntag 26. Juni, findet um 19 Uhr in Kooperation mit dem Verein „Musica Sacra Planegg-Krailling" ein Konzert zum Holocaust-Gedenken mit den Philharmonischen Solisten Essen als Finissage der Ausstellung "Erinnerte Gegenwart" im Kupferhaus Planegg statt. Der Eintritt ist frei, um Spenden wird gebeten. Eine Voranmeldung ist nicht erforderlich. Weitere Informationen zu der Ausstellung finden sich unter www.gedenken-im-wuermtal.de.
Eine Art Requiem
Die Initiative zu diesem Konzert ergriff der Oboist Gerhard Schnitzler nach dem Anschlag auf die Synagoge von Halle im Oktober 2019. Es wurde bereits im WDR gesendet. Mozarts Quintett in c-Moll KV 406 stellt sozusagen das Requiem dar für die anderen Komponisten Siegfried Borris, Gideon Klein, Zikmund Schul, Leo Smit und Hans Krása. Alle fünf wurden aufgrund ihrer jüdischen Abstammung von den Nationalsozialisten verfolgt. Die Werke von Klein, Schul und Krása wurden im Ghetto Theresienstadt komponiert. Die Partituren überlebten unter dramatischen Umständen, während ihre Komponisten ebenso wie Leo Smit im KZ ermordet wurden. Nur Siegfried Borris überlebte den Holocaust. Ihnen und allen anderen Verfolgten des Naziregimes ist dieses Konzert gewidmet, zur Erinnerung an Gewesenes und als Warnung vor Verharmlosung in der heutigen Zeit.
Copyright: Wochenanzeiger Medien GmbH