Bürgermodell angestrebt
Windkraftgewinnung auf Planegger Flur
Bislang hat nur die Würmtal-Gemeinde Neuried konkrete Pläne für die Nutzung von Windenergie vorgestellt. Nun ziehen die Planegger nach. Wie Bürgermeister Hermann Nafziger soeben präsentierte, können auf Planegger Flur vier bis fünf Windräder auf zwei Potenzialflächen aufgestellt werden. An beiden Standorten sind sowohl Mindestabstände gewahrt als auch umwelt- und naturrechtliche Vorgaben eingehalten. Auch Lärm und Verschattung wurden bereits geprüft. Beide Standorte liegen jetzt zur weiteren Prüfung beim Planungsverband Oberbayern.
„Das nördliche Gebiet liegt nahe der Autobahn auf der so genannten Dickwiese, das südliche im Forsten-Kasten-Gebiet auf unserer Gemarkung“, erklärte Nafziger. „Laut Gutachten sind pro Rad bis zu 14 GWh möglich, das ist sehr gut. Wir könnten damit fast die Hälfte des jährlichen Planegger Stromverbrauchs decken.“
Öffentliche Präsentation folgt
Prüfungen am Modell hätten zudem ergeben, dass die Windräder vom Ort her kaum sichtbar sind. „Sie sind einfach nicht sehr dominant.“ Mit den Gutachten und den Voruntersuchungen seien nun die ersten Weichen gestellt. „Es ist eine tolle Sache, die wir nutzen können und müssen, um die Klimawende auch in unserer Gemeinde voranzubringen“, so Nafziger und betonte das weitere Vorgehen des Gemeinderats in Sachen Windenergie. "Der Gemeinderat ist entschlossen, die Sache weiter voranzubringen."
Außerdem stellte Nafziger eine umfangreiche Bürgerinformation im Herbst in Aussicht. „Die öffentliche Sichtweise ist uns wichtig, zumal ein Bürgermodell als Beteiligungsform unser Anliegen ist.“ Bis es soweit ist, wird noch einiges an Zeit vergehen. Im Prüfverfahren stehe man am Anfang, so Nafziger. Auch seien finanzielle Fragen noch gar nicht betrachtet worden. „Pro Windrad kann man mit fünf bis sieben Millionen Euro rechnen“, so Nafziger. "Da sind wir ganz schnell in schönen Größenordnungen. Aber bis das erste Rad steht, werden mindestens noch fünf Jahre vergehen.“
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