5-Seen Wochenanzeiger - Hier werden Sie gelesen
2 x pro Woche mit ca. 2 Millionen Zeitungen
Rubrik: Gesamt · Ort: fuenfseenland
Wege des Glaubens
Was kann man von der Weltkirche lernen?
Wie geht es weiter mit der Kirche am Ort, in Deutschland und Europa? Diese Frage bewegt viele engagierte Christen und zieht sich durch alles Planen und Überlegen in den Pfarreien. Denn ein großer Abbruch der gewachsenen Formen ist offensichtlich. Daneben gibt es hoffnungsvolle Zeichen, wie die Schritte zu einer neuen vitalen Form von Kirche sein aussehen können; ein Blick über den Kontinent hinaus lässt ermutigende Ansätze entdecken.
Anton Stegmair vom Referat Weltkirche in Augsburg wird am Donnerstag, 9. November, um 20 Uhr, im Pfarrheim „Miteinander“ solche weltkirchlichen Erfahrungen und Aufbrüche vorstellen, die für Weilheim und letztlich ganz Europa Impulse für ein Weitergehen sein können. Sein Thema lautet „Wege des Glaubens – von der Weltkirche lernen“, ein Abend für alle, die der Kirche zutrauen, dass sie neu und vital sein kann.
Eine Gemeinschaft von Gemeinden
In Mittelamerika gibt es zum Beispiel schon seit langem nur noch große pastorale Räume, in denen sich eine neue Form von Kirchesein entwickelt hat. Der Theologe Alfons Vietmeier beschreibt seine Erfahrungen in Mexiko-Stadt. „Im Großraum Mexiko-Stadt gibt es viele Pfarreien mit 20.000 bis 30.000 Katholiken, pastorale Räume, die mit den zivilen Amtsverbänden oder Klein- und Mittelstädten übereinstimmen. Sie bestehen aus einem kleinstädtischen Zentrum und 15 bis 30 Kleingemeinden (Ortsteile, Dörfer oder Bauernschaften). Viele von ihnen haben eine eigene kleine Dorfkapelle und ein ehrenamtliches Pastoralteam, das soweit wie eben möglich in diesen Kleingemeinden das für „Christ- und Kirchesein“ Notwendige leiten. Der Pfarrer kommt, wann er kann. In der Pfarrei Cardonal leben zum Beispiel etwa 20.000 Katholiken in 35 Gemeinden. Angesichts dieser Dimensionen geht es gar nicht anders: Eine Pfarrei ist eine „Gemeinschaft von Gemeinden“ und nicht eine „Pfarrgemeinde“.“
Pfarrer Engelbert Birkle, der zu diesem Abend einlädt, fragt: „Geht es auch in Europa in diese Richtung? Steht an, dass die großen pastoralen Räume zu einer ‚Gemeinschaft von Gemeinden‘ werden?“
Copyright: Wochenanzeiger Medien GmbH