Spende für Netz gegen sexuelle Gewalt
Weilheimer Rotarier übergeben 2.300 Euro
Das Thema wurde lange verdrängt, rückt aber immer mehr in den Fokus der Gesellschaft: Missbrauch von Kindern und Jugendlichen. Helfen, schützen, vorbeugen – dies leistet das „Netz gegen sexuelle Gewalt“. Um die Arbeit der im Jahr 2015 gegründeten Beratungsstelle zu unterstützen, hat der Rotary Club Weilheim jetzt 2.300 Euro übergeben.
Zum Ende eines jeden Jahres werden die Weilheimer Rotarier zu einer freiwilligen Weihnachtsspende aufgerufen. Auch im vergangenen Jahr sind sie der Bitte ihrer Präsidentin Ulla von Aswegen-Schmalfeld bereitwillig gefolgt. So kamen mehrere Tausend Euro zusammen, von denen jetzt 2.300 Euro an das „Netz gegen sexuelle Gewalt“ übergeben wurden. „Wir versuchen, der Gewalt ihre negative Kraft zu entziehen, die sich umso stärker entwickelt, je länger sie im Verborgenen aktiv ist“, sagt die Vereinsvorsitzende Dr. Rautgunde Lammerer.
Neue Adresse Lohgasse
Die Weilheimer Ärztin und Psychotherapeutin hatte es in der Praxis häufig erlebt, dass sich Betroffene mit ihrer Not nirgendwo hinwenden konnten. Das änderte sich vor vier Jahren mit Gründung der Beratungsstelle, die kürzlich in die Lohgasse 3 umgezogen ist. So betreut das „Netz gegen sexuelle Gewalt“ vor allem die Landkreise Weilheim-Schongau, Garmisch-Partenkirchen und Starnberg – bisher wurden etwa hundert Fälle bearbeitet und ein Vielfaches an Beratungen geleistet.
Ein Jahr gesichert
Doch die Finanzierung der Beratungsstelle ist keineswegs dauerhaft gesichert. Bei den anfallenden Personal- und Verwaltungskosten sowie der Miete ist der eingetragene Verein auf Spenden und Zuschüsse angewiesen. „Glücklicherweise kommt unser Thema allmählich in die Köpfe der Politiker“, sagt Vorstandsmitglied Angelika Flock. Sichtbares Zeichen dieses Prozesses ist die Tatsache, dass der Landtag im Haushalt 2019 für das Weilheimer „Netz gegen sexuelle Gewalt“ 100.000 Euro eingeplant hat. „Dies ist auf maßgebliche Initiative von Susann Enders, der Landtagsabgeordneten der Freien Wähler, zustande gekommen“, sagt Dr. Lammerer. Damit sei das Überleben der Beratungsstelle für ein Jahr gesichert.
Für Ulla von Aswegen-Schmalfeld hat dies eine Signalwirkung. „Wir sehen uns bestätigt darin, dieser anerkannten Einrichtung zu helfen“, sagt die Rotary-Präsidentin. „Unsere Spende mag als nicht viel erscheinen, ist aber wichtig, um die Arbeit des Vereins weiterhin zu ermöglichen.“
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