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Sie verdienen Respekt

13 neue Träger des Ehrenzeichens

Die neuen Träger des Ehrenabzeichens der Stadt Weilheim mit den drei Bürgermeistern Markus Loth (Zweiter von links), Horst Martin (rechts) und Angelika Flock (links). (Bild: mka)

Jedes Jahr vergibt die Stadt bei der letzten Stadtratssitzung des Jahres das „Ehrenzeichen der Stadt Weilheim i. OB“. Das war auch heuer so. Insgesamt 13 Bürgerinnen und Bürger wurden mit dem silbernen Ehrenzeichen für besondere Verdienste ausgezeichnet. Voraussetzung ist eine langjährige ehrenamtliche Tätigkeit in einem gemeinnützigen Bereich, vorrangig im Stadtgebiet. „Eine reine Mitgliedschaft in einem Verein reicht nicht“, wie erster Bürgermeister Markus Loth nicht müde wird, zu betonen.

Bei der Verlesung der Laudatio für den jeweiligen Geehrten wechselten sich der zweite Bürgermeister Horst Martin und die dritte Bürgermeisterin Angelika Flock ab.

Die Ausgezeichneten

„Es ist für mich immer wieder faszinierend, welche Leistungen Menschen kontinuierlich über Jahrzehnte erbringen“, sagte Horst Martin in Bezug auf Monika Brandl. Sie leitet seit über dreißig Jahren Woche für Woche in den Räumen des BRK drei Senioren-Gymnastikgruppen. Zusätzlich unterstützt sie als treue Helferin auch den BRK-Blutspendedienst bei den sechs bis sieben Mal im Jahr stattfindenden Blutspendeaktionen, wo sie als Organisatorin für einen reibungslosen Ablauf sorgt. Sie ist „seit vielen Jahren eine verlässliche Größe“.

Christian Hackl vom Obst- und Gartenbauverein Weilheim trägt als Mostereiwart und Leiter der Obstpresse „einen entscheidenden Beitrag zur Umwelt bei“ (Flock). Er ist für den Maschinenpark verantwortlich und vergibt die Termine zur Obstpressung. Auch beim Baumschneiden erbringt Hackl an etwa fünf Samstagen im Jahr rund acht Stunden ehrenamtlicher Arbeit. Nach einem Einbruch ins Vereinsheim übernahm Christian Hackl alle Reparaturarbeiten und wand hierfür wenigstens 120 Stunden ehrenamtlicher Arbeit auf.

Seit 1987 besucht Johanna Huberth wöchentlich Senioren im Bürgerheim und ist somit für die Bewohner des Heims „ein äußerst wichtiger Bestandteil ihres Heimleben“ (Martin). Pünktlich und zuverlässig hält sie die vereinbarten Besuchszeiten ein, die mit Spaziergängen, Kaffeeplausch, Gesellschaftspielen oder einfach nur mit Reden ausgefüllt sind. Zusammen mit ihrem Mann fuhr Johanna Huberth jahrelang im Auftrag des BRK Weihnachtspäckchen aus und organisierte darüber hinaus viele Jahre den „Glückshafen“, die mobile Losstation des BRK, der auf den Märkten, Messen und Volksfesten vertreten ist. Auch um die Organisation und Durchführung von Ausflügen für Menschen mit Behinderung kümmerte sich Johanna Hubert über sieben Jahre lang.

Als „Heldin des Alltags“ bezeichnete Angelika Flock Irmhild Isserstedt. Sie sei eine Frau „mit dem Herzen am richtigen Fleck“. In den Jahren 1986 bis 2016 habe sie sich mit Krankenhausbesuchen bei vielen Patienten, denen sie den Aufenthalt dort erleichtert habe, „hervorragende Verdienste“ erworben. Zusätzlich hat sie 2004 die Bücherei des Krankenhauses übernommen, wirkte bei Katastropheneinsätzen mit und hilft auch heute noch beim Blutspendedienst des BRK. Ebenso engagiere sie sich unter anderem als Geschäftsstellen- und Redaktionsleiterin beim Bund Naturschutz und arbeitet ehrenamtlich bei der Alzheimer Gesellschaft sowie bei der evangelischen Kirche. Ab Januar wird sie zudem im Vorstand der „Weilheimer Menschen in Not“ mitwirken.

Seit 1991 engagiert sich Marion Lunz-Schmieder ehrenamtlich in verschiedenen Einrichtungen Weilheim für Eltern, Kinder und Jugendliche. Von 1991 bis 1993 war sie als Vorstand im Mütterzentrum Weilheim tätig und war bis 2006 erst Beirätin dann Vorsitzende des Elternbeirats der Hardtschule, später Elternbeirat und schließlich Vorsitzende am Gymnasium. „Seit 2006 bis heute leitet Frau Lunz-Schmieder den Verein ‚Brücke Oberland‘ als erste Vorsitzende“, führte Horst Martin aus.

„Wir können nicht genug danken für den Einsatz unserer Feuerwehrmänner und –frauen“, sagte Angelika Flock und meinte an diesem Abend ganz besonders auch Thomas Luttner-Rohm, seit 1989 ehrenamtliches aktives Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Weilheim. Von 1988 bis 2008 war er Kreisbrandmeister, seit 2000 ist er Gruppenführer, von 2009 bis 2018 war er stellvertretender Zugführer und seit Mai 2019 ist er „Leiter des Fachbereichs 7 im Bezirksfeuerwehrverband Oberbayern“. Luttner-Rohm erhielt 2003 die Hochwasser-Medaille des Landes Sachsen-Anhalt für seinen Einsatz bei der Elbflut im Jahr 2002.

Einen weiteren Feuerwehrmann hob Angelika Flock an diesem Abend empor, nämlich Michael Schenk. „Gott zur Ehr‘ – Dem Nächsten zur Wehr“, leitete sie ihre Laudatio ein. Dafür setze sich auch Schenk seit über zwanzig Jahren ein. Er war von 1997 bis 2010 Jugendbetreuer, von 2010 bis 2012 stellvertretender Jugendwart, ist seit 2005 Hauptfeuerwehrmann und „Ausbilder Truppmann“ und seit 2012 Jugendwart. Zahlreiche Feuerwehrehrungen habe er bereits erhalten, nun kommt das Ehrenzeichen der Stadt hinzu.

Das erhielt auch Reinhard Schmieder, der seit über zwanzig Jahren im Vorstand des Gewerbeverbandes tätig ist und seit 2004 auch im Vorstand des Standortfördervereins sitzt. In den „beiden Aktivposten“ bringe sich Schmieder „mit vielen Ideen ein“ (Martin) und wirke auch tatkräftig bei deren Umsetzung mit. Ein „leuchtendes Beispiel“ dafür sei derzeit in der Pöltner Straße zu sehen: Die Weihnachtsbeleuchtung dort, die einer Idee von Schmieder entstammt. Auch an der Entwicklung eines neuen „Weilheimer Leitbildes“ wirke Reinhard Schmieder mit.

„Man sagt ihm nach, dass man unter zweitausend Metern mit ihm nur fünf Minuten Rast machen darf“, sagte Angelika Flock von Volker Schmitgen, seit 33 Jahren ehrenamtlich in der Sektion Weilheim des DAV tätig, wo er seit 1973 aktives Mitglied ist. Seit 1980 fungiert Schmitgen als Tourenleiter und hat seitdem „unzählige Touren, vor allem auch Skitouren“ geführt.“Durch sein hervorragendes Engagement, das weit über die ihm übertragenen Funktionen hinaus recht, ist er eine wichtige Stütze der Sektion.“

Hans Stibich übernahm vor 24 Jahren die Funktion des zweiten Vorstands der Marinekameradschaft, heute ist er dort als erster Vorstand tätig. „Er kümmert sich seit 1995 in vorbildlicher Weise um die Patenschaft der Stadt Weilheim mit dem Minenjagdboot ‚Weilheim‘“, führte Horst Martin in seiner Lobrede aus. Neben der Organisation von Besuchen Weilheimer Abordnungen bei der Marine organisiere Stibich auch jährlich die Besetzung des Stands der Marinekameradschaft auf dem Weilheimer Christkindlmarkt, dessen Erlös stets sozialen Zwecken zukommt. Über die Jahre seien dies mehr als 50.000 Euro gewesen.

„Frohsinn – Ein Name ist Programm“, sagte Angelika Flock, als sie mit ihrer Laudatio für Cornelia Weinhart begann.1904 wurde die „Schützengesellschaft Frohsinn“ gegründet, seit über dreißig Jahren engagiert sich Weinhart ehrenamtlich für die Gesellschaft. Schon 1984 nahm sie als „Fahnenjungfrau“ an der Fahnenweiheteil, seit dreißig Jahren ist sie Referentin für Historische Tracht und Kleiderwartin für die Schützentracht. Seit 25 Jahren hat sie die Auswertung der Schießabende und die Jugendbetreuung inne, ist ebenso für die Fahnenpflege und –reparatur zuständig. Auch engagiert sie sich in der Jugendarbeit bei den Schützen.

Seit 1974 ist Sepp Wichtl Mitglied im Alpenverein und seit 39 Jahren ist er in der Sektion Weilheim ehrenamtlich als Tourenleiter tätig. Die Lizenz dazu hatte er sich erstmalig 1980 mittels Lehrgängen und Prüfungen erworben, alle drei Jahre ist die Eignung in einem einwöchigen Seminar nachzuweisen. Jährlich führt Wichtl seitdem bis zu sieben Ein- oder Mehrtage- oder auch Wochenendtouren mit zehn bis 15 Teilnehmern durch. „Hochgerechnet sind dies 270 Touren mit 3.400 Teilnehmern“, erklärte Horst Martin. Dafür würde Sepp Wichtl viele ehrenamtliche Stunden investieren. Seinen „seelischen Ausgleich“, so Martin, fände Wichtl beim Singen. Auch dabei aber bliebe er dem DAV treu, sänge er doch im Alpenvereinschor in Peißenberg.

Der 13. Empfänger des Ehrenabzeichens, Albert Fritz, war zum Stadtratstermin verhindert.

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