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Runter mit dem Verkehr

1.500 demonstrieren gegen Umfahrung

Langer Demonstrationszug gegen die Umfahrungen entlang der B2. (Bild: Bürgerinitiative)

Die Bürgerinitiativen „Heimat 2030“ und „Marnbach-Deutenhausen“ hatten kürzlich zu einer großen Demo gegen eine Weilheimer Umfahrung aufgerufen und 1.500 Personen kamen. In einem langen Protestmarsch zogen die Teilnehmer über die gesperrte B2. Während die letzten am Rathaus auf die Bundesstraße einbogen, hatte die Spitze bereits das Amtsgericht erreicht. Der Trommlerzug Marnbach-Deutenhausen gab den Takt vor.

Fantasievolle Schilder

Zahlreiche Teilnehmer hatten fantasievolle Schilder gestaltet: "In vielen Autos sitzt nur einer, von den Eisbären versteht das keiner!" stand dort mit Hinweis auf den Klimawandel zu lesen. Oder: "Tiefgaragenplätze müssen her, denn Parkplatzsuche ist Verkehr!", "Weilheims Lösung liegt wie guter Wein im Keller! - Tunnellösung". Andere trugen gedruckte Plakate wie „Weilheim ist viel zu schön für eine Umfahrung!“, die in letzter Zeit immer mehr das Weilheimer Ortsbild prägen.

Anschließend sammelten sich die Teilnehmer im Maibaumpark zur Abschlussveranstaltung. Die Tische waren rasch besetzt, während sich noch viele um die Infostände drängten. Dort informierten „Bund Naturschutz“, die „Schutzgemeinschaft Weilheimer Moos“, „Greenpeace Weilheim“ und weitere Interessensgruppen aus der Region über Konzepte zur Verkehrsreduzierung und machten überdies auch auf die Notwendigkeit einer Eindämmung des Flächenfraßes aufmerksam. Eine kleine Ausstellung informierte über die Möglichkeit eines Tunnels in „Deckelbauweise“.

Auch in Redebeiträgen erläuterten die Vertreter der teilnehmenden Gruppen die Probleme, die eine Umfahrung mit sich bringen würde.Vom Geld, das nicht in den Ausbau der Bahn investiert werde, über die Lebensmittel, die nicht mehr regional produziert werden könnten, über die Natur, der immer weniger Raum bleibe bis zum Radverkehr, der zu wenig gefördert werde war die Rede.

Staatliches Bauamt prüft

Das staatliche Bauamt prüft derzeit verschiedene Trassen einer Weilheimer Umfahrung und will in den nächsten Wochen Vorzugsvarianten präsentieren. Dr. Oskar Handow von der Bürgerinitiative „Heimat 2030“ wies darauf hin, dass ein zu langes Abwarten in der Stadt „dazu führen kann, dass letztlich das kleinste Übel gewählt wird, statt die beste Lösung zu erzielen“. Nach Aussage des staatlichen Bauamtes sei die Umfahrung Weilheim nur ein kleiner Baustein beim Ausbau der gesamten B2, um zwischen Starnberg und Garmisch eine zweite störungsfreie Achse für den Verkehr zu schaffen (neben der A 95).

Während die „New Orleans Dixie Stompers“ spielten, kam es bei Kaffee, Kuchen und Weißwurst noch zu vielen guten Gesprächen und engagierten Diskussionen in der grünen Kulisse des Maibaumparks. Die kleinen Besucher kamen beim Kastanienbasteln auf ihre Kosten, nachdem sie sich in der Strohhüpfburg ausgetobt hatten.

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