Ein Sprungbrett für Benachteiligte
250.000 Euro für die „Gmündner Hoffnung“
Sie sei geradezu positiv erschlagen von der „Vision des Projektes“, sagte Bayerns Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber am letzten Donnerstag anlässlich der Übergabe von 250.000 Euro aus der Leader-Förderung an den Verein „Brücke Oberland“ für das Projekt „Gmündner Hoffnung“. Zur Verfügung gestellt hatte das Geld die „Lokale Aktionsgruppe Auerbergland Pfaffenwinkel“. Die „Gmündner Hoffnung“ entstammt dem „Gmündner Hof“, der nun wiederum nach seiner letzten Besitzerin Elisabeth Gmündner benannt ist. Sie hatte verfügt, dass nach ihrem Tod ihr Besitz an die Kirchenstiftung Mariae Himmelfahrt fällt. Hier nun kommt die „Brücke Oberland“ ins Spiel, denn diese pachtete den Hof auf vierzig Jahre mit Option auf Verlängerung, um hier benachteiligten Jugendlichen und Kindern zu helfen, die „Gmündner Hoffnung“ eben.
Ein magischer Ort
Glänzender könne man ein Projekt nicht aufstellen und sie wünschte, es gäbe in Bayern noch viel mehr solcher Projekte, so die bayerische Landwirtschaftsministerin. Auf dem Hof lernen Jugendliche durch landwirtschaftliche Arbeit und den Umgang mit Tieren, etwa Hühner, Hasen und Schafen, Verantwortung zu übernehmen und den Wert ihrer Arbeit schätzen zu lernen, erläuterte Marion Lunz-Schmieder, erste Vorsitzende des Vereins „Brücke Oberland“. „Wer anpackt, erreicht auch etwas!“ Der „Gmündner Hof sei ein „Sprungbrett für Benachteiligte“, sagte Lunz-Schmieder, der Hof sei schon „irgendwie ein magischer Ort“.
Mit dem Förderbetrag soll nun der landwirtschaftliche Trakt des Anwesens, auf dem bereits erste Streuobstwiesen angelegt wurden, abgerissen und ein Neubau mit unter anderem Werkstätten und Multifunktionsräumen errichtet werden. Das ehemalige Wohnhaus, in dem es bis 2009 noch kein fließend Wasser gab, ist bereits saniert. Langfristig ist auch an einen Hofladen und ein Café gedacht.
Rund 350 Familien werden im Jahr von der „Brücke Oberland“ erreicht, deren Kinder auf dem Hof in ambulanter Therapie betreut werden.
„Ihr leistet Gewaltiges!“
Landrätin Andrea Jochner-Weiß bescheinigte den Mitarbeitern der „Brücke Oberland“: „Ihr leistest Gewaltiges!“ Kinder und Jugendliche seien die Zukunft. „Und deren Zukunft hängt von den Chancen ab, die wir ihnen bieten.“
Als Vertreter der Kirche versicherte Stadtpfarrer Engelbert Birkle, man habe sehr sorgfältig erwägt, nachdem Elisabeth Gmündner ihren gesamten Besitz der Kirchenstiftung Mariae Himmelfahrt mit der Vorgabe, dafür eine gemeinnützige Verwendung zu suchen, hinterlassen habe. „Mit der ‚Brücke Oberland‘ als Partner sind wir sicher, für das Anliegen der Frau Gmündner den richtigen Partner gefunden zu haben. Die Hoffnung lässt nichts zugrunde gehen.“
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