Der etwas andere Landtag
Realschüler proben das Regieren
„Der Landtag sind wir!“ Unter diesem Motto gestaltete sich an der Realschule der etwas andere Unterricht für die Klassen 10A und 10B. Die Schüler übernahmen an diesem Tag die Rolle eines Mitglieds des Bayerischen Landtags. Natürlich war dies nur ein gespielter Rollentausch, innerhalb eines Planspiels, welches der Bayerische Landtag anbietet. Die Planspielmethode gehört zum festen Repertoire der politischen Bildung und ist vor allem dafür geeignet, komplizierte Abläufe und Strukturen realitätsnah und spielerisch zu vermitteln.
Sicherheit und Freiheit
Welchen Bereich des öffentlichen Lebens darf man videoüberwachen und wo werden die Rechte des Einzelnen dadurch beschränkt? Das Spannungsfeld zwischen Sicherheit und Freiheit bestimmten die Diskussionen über die Einführung der Videoüberwachung. Jede Partei behandelte das Thema mit einer anderen Einstellung und Sichtweise. Die Schüler haben Fraktionssitzungen abgehalten, Vorsitzende gewählt, in Ausschüssen über die Anzahl und die Orte der Videoüberwachung debattiert und später im Plenum mitreißende Reden gehalten. Der Landtagspräsident (Jonas Heiland, 10A) musste seine Politiker dabei ab und zu an die Einhaltung der Regeln erinnern – wie in der Realität eben. Die Mitglieder der CSU-Fraktion merkten schnell, wie sie ihre absolute Mehrheit nutzen konnten, sehr zum Leidwesen der Oppositionsparteien.
Talkshow der Schüler
Zum Abschluss der Veranstaltung organisierte das von den Schülern gespielte Presseteam eine Talk-Show „Mehr Sicherheit durch Videoüberwachung“. Die Schüler, in ihren Rollen als Abgeordnete, nahmen daran engagiert teil und vertraten ihren Standpunkt hartnäckig. Am Ende war es ein äußerst gewinnbringender Tag für alle Beteiligten, der zeigte: Politik ist eben nicht nur von „oben“ bestimmt.
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