Jürgen Bremicker, Alfred Honisch (dritter Bürgermeister), Angelika Flock (zweite Bürgermeisterin), Markus Loth, Peter Müller und Sebastian Volkwein (Baufirma Goldbeck) (von links) geben die Einfahrt zum neuen Parkhaus Am Öferl offiziell frei. Bis es tatsächlich genutzt werden kann, dauert es freilich noch ein wenig. (Bild: mka)
Ein „Frühchen“, also ein vor der Zeit geborenes Kind, nannte Bürgermeister Markus Loth das neue Parkhaus am Öferl anlässlich der Feierlichkeiten im kleinen Rahmen zu dessen Fertigstellung. Aber Frühchen seien ja bekanntermaßen „die stärksten Kämpfer“ und so hoffe er, dass das neue Parkhaus seine Aufgabe auf lange Zeit erfüllen werde. „Frühchen“ deshalb, weil das Parkhaus eben zwar fertiggestellt, aber noch nicht in allen Feinheiten vollendet sei und daher erst zu Anfang September in Betrieb genommen werde.
„Weilheim ist Kreisstadt, Oberlandzentrum und Verkehrsknotenpunkt der Bahn“, erläuterte Loth in seiner Ansprache. „Dadurch gibt es zwangsläufig viel Zielverkehr und der Parkraum ist bekanntlich immer knapp.“ Aus diesem Grunde habe die Stadt ein Parkraumkonzept in Auftrag gegeben, dessen Ablauf Loth kurz skizierte. Schon im März 2017, so Loth, sei im Stadtrat ein Gesamtparkraumkonzept zur Schaffung neuer Stellplätze Am Öferl, in der Krumpperstraße und in der Röntgenstraße vorgestellt worden. Im Dezember des gleichen Jahres seien die drei Standorte mit der Priorität Am Öferl, Röntgenstraße und dann Krumpperstraße bestätigt worden. Das Parkhaus Am Öferl war zunächst mit nur drei Etagen angedacht worden. Da jedoch die Firma Bremicker Interesse an rund achtzig Stellplätzen bekundete, wurde die Anzahl der Etagen auf vier erhöht. Die Baugenehmigung dazu wurde am 21. Februar 2019 erteilt, der erste Spatenstich nach zwei Ausschreibungsrunden erfolgte am 19. November. Jetzt, nach nur acht Monaten werde bereits Fertigstellung gefeiert und das sei „eine beachtliche Leistung“.
Auf den rund 8.000 Quadratmetern Fläche sind nun dreihundert Stellplätze entstanden, darin enthalten sind zwanzig nicht überdachte Außenplätze, wie Peter Müller, Vorstand des Kommunalunternehmens Stadtwerke Weilheim, erklärte. Auf dem Dach des Gebäudes wurde eine Photovoltaikanlage installiert und das gesamte Parkhaus nebst Außenanlagen wird ausschließlich mit LED beleuchtet.
Müller informierte darüber, dass der Spatenstich für das erste Parkhaus in Deutschland 1924 in Essen erfolgt sei. „Jetzt endlich haben auch wir in Weilheim ein Parkhaus“, sagte Müller. Bei Kosten von rund 10.000 Euro pro Stellplatz sei es klar, dass ein Stellplatz im neuen Parkhaus nicht mehr so günstig sei könne, wie bisher. Dennoch gestalten sich die Preise durchaus moderat: So kostet ein Jahresmietvertag 360 Euro, eine Monatskarte 33 Euro und ein Wochenticket neun Euro. Wer sein Fahrzeug nur einen Tag abstellen möchte, bezahlt dafür zwei Euro am Automaten. Etwa 130 Jahresmietverträge sind bereits abgeschlossen.
Am 1. August beginnt die Testphase, in der die korrekte Erfassung der Kennzeichen von Dauermietern per Video erprobt wird. Für den 31. August, spätestens zu Anfang September, ist die reguläre Inbetriebnahme vorgesehen.