„Wir fürs Klima“
Klimabündnis Landkreis Starnberg mit Kundgebung in Gauting
Warum immer nach München fahren, um fürs Klima zu demonstrieren? Auch in der Region gibt es schließlich viele Aktive und Interessierte, die sich vernetzen und sich für den Klima- und Naturschutz vor der eigenen Haustür engagieren wollen. Das parteiunabhängige Klimabündnis Landkreis Starnberg veranstaltet deswegen Demos und Kundgebungen ganz regional. Die erste Gautinger Kundgebung mit dem Titel „Wir fürs Klima“ war bewusst für Samstag angesetzt, um auch Berufstätigen und Familien die Teilnahme zu ermöglichen.
Bezeichnenderweise fünf vor zwölf traf man sich. Unter den Teilnehmern waren viele Familien mit Kindern, Vertreter von Schulen und Kirchen, von Vereine und vom Bund Naturschutz, Gemeindevertreter und Leute von verschiedenen Bürgerinitiativen. Viele brachten Plakate mit oder wirkten am Bühnenprogramm mit.
Fünf vor zwölf in Gauting
Moderatorin Laura Frank begrüßte die rund 150 Demoteilnehmer. „Natürlich treten auch wir in der Metropolregion für Klimaziele ein und wollen dem Klimaschutz eine starke Stimme geben. Wir zeigen heute: „wir sind in Bewegung“. Es gibt viel zu tun. Gemeinsam ist es leichter!“
Nach Ellen Hacker vom Bund Naturschutz Gauting, einer jungen Poetry Slamerin und jugendlichen Klima-Rappern kam auch der Gautinger Tarek auf die Bühne und warb für die neugegründete „Fridays for Future“-Gruppe Gauting. „Wir brauchen noch viele Leute, die mitmachen. Klimaziele sollen nicht nur in der großen Politik, sondern auch in der Lokalpolitik behandelt werden. Deswegen wollen wir uns landkreisweit vernetzen.“
„Farbenfroh, vielschichtig, ehrlich und berührend“
Unter den Teilnehmern war auch Bürgermeisterin Brigitte Kössinger. „Toll, dass sich die Leute hier zusammenfinden. Sehr schöne Aktion“, fand sie. „Solche überparteilichen Veranstaltungen zeigen, dass wir alle fürs Klima tätig werden können und es auf jeden einzelnen von uns und auf jede einzelne tat ankommt. Und es motiviert. Das ist großartig.“
„Ich habe noch keine Veranstaltung erlebt, die so farbenfroh, vielschichtig, ehrlich und berührend gewesen ist“, meinte Hans Wilhelm Knape vom Orga-Team. Ihn habe besonders die Teilnahme der vielen Jugendlichen und jungen Familien gefreut. „Wir „alten Energiewendler" haben immer geklagt, dass wir unsere Ideen oft im Kreis von ältere Menschen diskutieren und dass die jüngeren Familien wohl so im Alltagsstress stecken, dass sie einfach keinen Kopf für die Probleme von morgen haben. Aber da gibt es wohl Veränderungen.“
Samenbomben, Eichenkeimlinge, Open-Mind-Runde
Auch Knape betonte, dass die „Klimaschutz-Handlungsebene“ in die Kommunalpolitik Einzug halten muss. Seiner Meinung nach könnten sich ruhig noch mehr Leute engagieren und ihr Klimainteresse nach außen zeigen. „In diesem Sinne werden wir in den nächsten Wochen weitermachen, um noch mehr Menschen im Umland zu motivieren.“
Für die Anwesenden an der ersten Gautinger Klimakundgebung gab es übrigens einiges zum Mitmachen und Mitnehmen. Ellen Hacker brachte Eichensämlinge der gefällten hundertjährigen Eiche, die der Grundschulbebauung zum Opfer gefallen ist. Die Klimabündnis-Organisatoren verteilten Samenbomben und forderten zur Meinungsäußerung in der Open-Mind-Runde auf. „Schreibt und sagt, was euch in den Sinn kommt“, so Moderatorin Frank. Davon machten die Teilnehmer reichlich Gebrauch und stimmten laut in den Slogan der großen Klimademos ein: „Hoch mit dem Klimaschutz, runter mit der Kohle“.
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