"Verzwickte Situation"
Ortstermin an der Lochhamer Kreuzung
Komplexe Raumprobleme und unsichere Rechtslage - an der Kreuzung Pasinger Straße/Kleinhaderner Weg muss sich unbedingt etwas ändern (von links): Hartmut Schüler (ADFC), Herbert Haffner (Landratsamt), Gerhard Schwarz (ADFC), Maria Riedlaicher (Landratsamt), Lotar Krahmer (ADFC), Christine Spiegel (Pressesprecherin Landratsamt) und Bürgermeisterin Uta Wüst beim Ortstermin. (Bild: Birgit Doll)
Am Lochhamer Kreuzungsbereich nach der Autobahn (Kleinhaderner Weg/Lochhamer-/Pasinger Straße) haben sich schon viele Planer und Initiativen die Zähne ausgebissen. Insbesondere die Situation für Radfahrer sollte mittelfristig verbessert werden, wie das Landratsamt München in einer Stellungnahme betonte. Beim Ortstermin mit Vertretern von Gemeinde, Landratsamt, Straßenbauamt und ADFC-Mitgliedern wollten sich die Verantwortlichen aus allen Gremien ein Bild vor Ort machen als Grundlage für weitere Diskussionen und vor allem als Basis für eine Lösung.
„Die Situation ist verzwickt“, meinte Bürgermeisterin Uta Wüst. „Wir arbeiten schon ewig daran, eine Lösung zu finden, die wirklich alle Verkehrsteilnehmer zufriedenstellen kann. Wahrscheinlich wird es immer einen schmerzhaften Kompromiss geben müssen. Das hat der Ortstermin wieder deutlich gemacht. Eine Lösung, die alle Verkehrsteilnehmer gleichermaßen zufriedenstellt, kann es unter Umständen gar nicht geben.“
Lange Liste von Problemen
Die Teilnehmer des Ortstermins bemängelten gleich eine ganze Reihe von Problemen an der Kreuzung. Zum einen müssten Radfahrer von Pasing kommend nach der Brücke absteigen und schieben und sich an der Kreuzung „irgendwie in den Verkehr einfädeln. Auch ist die unterirdische Fußgängerquerung sehr schwierig und wird nicht angenommen, das muss ebenfalls geändert werden. Und wir haben eine gefährliche Rechtsabbiegesituation vom Kleinhaderner Weg in die Pasinger Straße. Die Rechtsabbiegespur ist absolut zu schmal. LKW schneiden aus Platzgründen sogar den Fußweg. Das geht gar nicht“, betonte Wüst weiter. Durch den Schleichverkehr über den REWE-Parkplatz sei allerdings das Verkehrsaufkommen im Kleinhaderner Weg „gewaltig“.
Der Leiter Verkehrsrecht beim Landratsamt München, Herbert Haffner, erklärte, dass Landratsamt und Gemeinde seit Jahren nach praktikablen Lösungen an diesem Kreuzungsbereich suchen. Die Raumprobleme seien komplex und insbesondere die Rechtssicherheit müsse gewährleistet sein.
Aufeinander zubewegt
„Wir plädieren in erster Linie natürlich dafür, den Radverkehr zu stärken“, betonte Martin Feldner von der ADFC-Ortsgruppe Würmtal. Das Absteigen nach der Brücke und Weiterfahren auf der falschen Seite im Kreuzungsbereich sei „hoch gefährlich. Wir möchten, dass der Verkehr neu geordnet wird. Die Flächen sind einfach zu knapp dafür, um alles beim Alten zu belassen. Und: der freilaufende Rechtsverkehr aus dem Kleinhaderner Weg braucht unbedingt eine Ampelschaltung.“
Zufrieden könne der ADFC nach dem Ortstermin nicht sein. „Aber ein bisschen hat man sich aufeinander zubewegt. Das ist ein gutes Zeichen“, so Feldner weiter. Die kommunale Entlastungsstraße werde in Zukunft Entspannung bringen, meinte Wüst. „Wir haben aber auf jeden Fall den Willen, uns hierzu mit allen Seiten noch einmal auszutauschen. Nun haben wir schon einmal die Örtlichkeiten gemeinsam begutachtet, im nächsten Schritt werden wir uns in kleinerer Runde treffen, um die Eckpunkte festzuhalten, zu denen es einen Konsens gibt und weiter intensiv nachzudenken, was machbar wäre. Weitere Verbesserungen für den Radverkehr in Gräfelfing sind außerdem bereits beschlossen.“
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