„Paradiese in der Krise“
Installation der Schule der Fantasie: "Plauderoase" am Bahnhof
Am Gautinger Bahnhof zwischen Tati und alter Pizzeria hat die Gautinger Schule der Fantasie eine „Plauder-Oase“ aufgebaut. Gemeinsam mit rund 40 Kindern aus allen Kursen der Schule entstanden Möbel, Figuren und viele zauberhafte Details wie Kunstblumen und Phantasielampen, um Passanten eine Gelegenheit zum Treffen im öffentlichen Raum zu bieten.
„Hier kann man ungestört Selbstgespräch führen oder mit den wundersamen Figuren ins Gespräch kommen, sein Herz ausschütten oder auch nur mal ein Selfie machen“, zählte Schulleiterin Rosemarie Zachen auf. „Wir hatten enorm viel Spaß beim Gestalten und wünschen uns nun auch, dass die Passanten ebenso viel Freude an unserem Werk haben.“
Was gibt’s noch? Kleine Bilderbücher, die die Vorschulkinder aus den Werkeltüten gebastelt haben, einen Mosaik-Couchtisch, der ebenfalls durch die Kinder im Homeschooling entstand. „Wir haben uns sehr bemüht, dass ganz, ganz viele Kinder aus den Kursen beteiligt sein können. Also, Kinder im Präsenzunterricht als auch die von Zuhause haben sich einbringen können.“
Wasserfest und coronatauglich
Neben der Ideenfindung habe der Nachhaltigkeitsgedanke eine große Rolle gespielt. So wie der beninische Künstler Romuald Hazoumé, der nachhaltig Material aus seiner unmittelbaren Umgebung verwendet, nahmen sich auch die jungen Gautinger Zeugs aus ihrem Umfeld vor, nach dem Motto „Lieber Umnutzen als Wegwerfen“.
„Einigermaßen wasserfest und coronatauglich sollte die Kunstinstallation der Kinder allerdings sein“, so Zacher. „Und ganz allgemein möchten wir darauf aufmerksam machen, was uns im öffentlichen Raum derzeit fehlt.“ Coronatauglich sei der Unterricht gewesen, der zwischen Präsenz und der Abholung von wöchentlichen Werkel-Paketen wechselte, und coronatauglich ist nun auch die Präsentation der Kunstwerke am Bahnhof im Freien.
Bayernweite Aktion und Auftakt in Gauting
Mit der „Paradiese in der Krise“-Ausstellung schließt sich die Gautinger Schule der Fantasie der Aktion des 6. Jugendkunstschultags in Amberg an. „Wir sind die allererste Aktion, die überhaupt stattfindet“, so Zacher. „Wir sind also der Auftakt!“ Der Jugendkunstschultag hatte in diesem Jahr zu kleinen und großen Kunstaktionen aufgerufen, die im öffentlichen Raum zu sehen sein können.
Mit dem Titel „Bitte Freiräumen!“ sollen Kinder und Jugendliche den öffentlichen Raum nutzen, um auf ihre Sichtweisen aufmerksam zu machen. „Dies ist insbesondere nach dem vergangenen Jahr, in dem Kinder und Jugendliche noch weiter aus dem öffentlichen Raum verschwunden sind, von großer Relevanz“, heißt es in der Presseerklärung des 6.Jugendkunstschultags.
Copyright: Wochenanzeiger Medien GmbH