Knallerprogramm im Herbst
Literarische Gesellschaft Gräfelfing stellt neue Saison vor
Die Literarische Gesellschaft Gräfelfing wartet mit einem Knallerprogramm für die Herbstsaison auf. Im mittlerweile 21. Programm, das die beiden Vorstände Klaus Stadler und Max Gschneidinger seit 2009 gemeinsam ausgetüftelt haben, findet sich „von allem etwas. Wir haben „ein bisschen“ Literatur und Musik, natürlich wieder Politik, wir haben den Stadtpfarrer Rainer Maria Schießler, Theo Waigel und zum elften Mal die „Gräfin“ im Programm“, fasste erster Vorstand Klaus Stadler zusammen.
Sechs der sieben Veranstaltungen habe er gemeinsam mit seinem Vorstandskollegen Max Gschneidinger konzipiert. Die siebte Veranstaltung sei in Kooperation mit der Gemeindebücherei zustande gekommen. Büchereileiterin Elke Naeve erklärte dazu: „Ich freue mich, dass wir mit Anselm Oelze wieder einen ganz, ganz jungen Autor für eine Lesung gewinnen können. Mir liegt die Nachwuchsliteratur besonders am Herzen. Dafür gibt auch unser Büchereiraum einen stimmungsvollen Rahmen.“
Vom lieben Gott, Fontane und dem Internet
Den Anfang im Programm machen die Schauspieler Cornelia Bernoulli und Ernst Matthias Friedrich mit ihrem Fontane-Abend „Ein weites Feld“. Zum 200. Geburtstag des Schriftstellers haben sich die beiden eine Lesung in Dialogform ausgedacht und sind damit sogar schon in Fontanes Wirkungsort Neuruppin bejubelt worden.
„Ein ganz wichtiger Abend wird für uns die Diskussion mit Theo Waigel werden“, so Stadler weiter. „ Wir freuen uns über die Zusage und haben zwar eine grobe Themenplanung gemacht, wollen Herrn Waigel aber nicht festlegen, was er erzählen soll.“
Über 300 Zuhörer werden dem Waigel-Abend beiwohnen können. Auch beim Abend mit Stadtpfarrer Rainer Maria Schießler werde alles bestuhlt werden, was geht. „Wir erwarten auch hier einen Riesenansturm. Mit seinem neuen Buch „Jessas, Maria und Josef“ füllt Herr Schießler große Säle. Das wird in Gräfelfing nicht anders sein.“
Mit Vorverkauf für Interessierte und Mitglieder
Mit dem Abend „Digital Junkies“ möchte die „Literarische“ exzessive Internetnutzung beleuchten. Experte Bert te Wildt hat als Psychiater viele Erfahrungen mit dieser Art Sucht gemacht und sie in verschiedenen Publikationen verarbeitet. „Wir richten uns an alle Internetfreaks, aber freuen uns besonders, wenn hierzu auch junge Leute kommen“, so Gschneidinger. Schulen, Einrichtungen und Gymnasien im Umkreis seien angeschrieben. Auf der Webseite von te Wildt (https://berttewildt.com/) könne man auch schon Näheres erfahren.
Zu guter Letzt kommt Sybil Gräfin Schönfeldt nach Gräfelfing, um über Neuerscheinungen in diesem Herbst zu erzählen. „Sie ist zum elften Mal bei uns und begeistert uns immer wieder“, erklärte dazu Stadler, „nicht nur uns, sondern auch die Schüler vom Kurt-Huber-Gymnasium, bei denen sie tagsdrauf ihren Vortrag hält.“ Die Dame werde im Februar 93 Jahre alt und sei immer noch „hellwach und präsent. Es ist eine Freude, ihr zuzuhören.“
Kurs aufs Jubiläum
Die meisten Veranstaltungen des Herbst-Programms sind im Vorverkauf zu reservieren. Mehr Infos dazu gibt es auf der Webseite der „Literarischen“ (https://www.literarische.de/). Für die vielen hochkarätigen Veranstaltungsabende würde es sich fast rentieren, einen größeren Saal zu buchen. „Der Ansturm ist teils enorm und das Bürgerhaus fasst mit viel Augenzwinkern rund 400 Leute“, so Stadler. „Trotzdem möchten wir unsere Abende nicht außerhalb von Gräfelfing stattfinden lassen.“
Viele Mitglieder und Fans seien älter und freuen sich über das Veranstaltungsprogramm vor Ort. „Das Kupferhaus ist also zu weit weg, zumal wir das sicherlich nicht ohne Weiteres bekommen würden.“ Somit bleibe man dem Bürgerhaus verbunden. Inzwischen nimmt der „Literarische“-Vorstand schon Kurs aufs große Jubiläum.
„Wir feiern 2021 unser 100-jähriges Bestehen. Das ist eine ganz beachtliche Hausnummer, dafür möchten wir ein besonderes Programm auf die Beine stellen“, meinten die beiden. Doch danach würden sie sich gerne aus dem aktiven „Literarische“-Alltag zurückziehen und Jüngeren den Vortritt lassen, betonte Stadler. „Dies wollen wir in der weiteren Zukunft vorbereiten.“
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