In Testphase
Zwei Mann starke "Soziale Ökologen" im Gautinger Gemeinderat
Nach der Auflösung der SPD-Fraktion zum Jahresende haben sich Christiane Lüst – bisher parteifreies Mitglied der Ausschussgemeinschaft im Gautinger Gemeinderat – und Hans Wilhelm Knape – parteiloser Gemeinderat der SPD-Fraktion – zu einer neuen Fraktion zusammengeschlossen, den "soziale Ökologen". „Nach dem Austritt vom zweiten Bürgermeister Jürgen Sklarek aus der SPD und diversen anderen Vorkommnissen hatte Petra Neugebauer als letztes Mitglied der SPD-Fraktion den Gemeinderat verlassen. Für sie bin ich nachgerückt“, erklärte der parteilose Knape. „Ja, da stand ich erst einmal allein da.“
Zwar habe es für ihn eine politische Heimat in der Ausschussgemeinschaft mit den anderen parteilosen Gemeinderäten gegeben, „aber mit Christiane Lüst sind die politischen Ziele weitaus präziser.“ Knape und Lüst engagieren sich seit Jahren in der Gemeinde für soziale Themen, für Energiewende, für einen ökologisch orientierten Lebensstil und für fairen Handel. „So kam es zu unserer "Soziale Ökologen"-Fraktion. Der Name ist also Programm“, meinte Lüst.
„Geld darf nicht vorgeschobenes Thema sein“
„Die Gemeinsamkeiten kann man gut benennen“, erklärte Knape. „Uns geht es um eine Vitalisierung des Bürgerengagements, um ein tätiges Miteinander. Wir haben ökologische Forderungen vor Augen, wie etwa die Probleme des Kahlschlags, den Schutz der Böschungen oder die Verhinderung der Nachverdichtung.“ Es gehe den beiden um eine ökologische Ortsgestaltung, die dem Flächenfraß auf der Spur sei und alternative Gewerbepolitik einschließe.
„Wir müssen Kleines im Blick behalten und nicht nur Klotzen“, so Knape. „Häufig wird wenig über Alternativen im Gemeinderat nachgedacht. Grund sind immer fehlende Finanzen. Aber Geld darf nicht vorgeschobenes Thema sein! Durch den Zusammenschluss als Fraktion sind wir in fast allen Ausschüssen vertreten", erklärte er weiter. „Die Fragen sind trotzdem: Werden wir wahrgenommen? Können wir eine konstruktive Opposition darstellen?“ Deshalb sehen die beiden ihre Fraktionspolitik als eine Art Testphase. „Wir sammeln Erfahrungen und überlegen uns in Ruhe, wie wir uns im kommenden Kommunalwahlkampf aufstellen.“
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