Geschichten über Geschichten
Zum zehnten Mal in Gräfelfing: Sybil Gräfin Schönfeldt
Seit 2009 ist Literaturwissenschaftlerin und Autorin Sybil Gräfin Schönfeldt traditioneller Herbstgast der Literarischen Gesellschaft Gräfelfing e.V. Diesmal fanden sich rund 170 Zuhörer im Bürgerhaus ein, um den Vortrag des bekannten Gastes zu den Neuerscheinungen 2018 zu verfolgen. „Volles Haus!“, freute sich Gastgeber und Vereinsvorsitzender Klaus Stadler. „Wir sind glücklich, Sie hier zu begrüßen und ganz viele Gräfelfinger und Würmtaler sehen das genauso. Danke, dass Sie gekommen sind“, wandte er sich an den Gast.
Insgesamt 45 Bücher brachte die Gräfin mit, wobei sie sich in den kurzen eineinhalb Stunden mit gerade einmal der Hälfte beschäftigen konnte. „Die Bücher sind mit einem gewissen Zufall auf meine Liste gekommen. Ich hätte auch andere auswählen können“, meinte sie. „Tatsache ist, dass alle Themen ineinander verwoben und verschachtelt sind. Die Bücher scheinen miteinander zu kommunizieren. Die Bücher sind eben ein Spiegel unserer Gegenwart.“
Büchertendenzen: Europa und Umwelt
Ihr seien zwei Hauptthemen aufgefallen: Europa und Umwelt. Dazu habe sie einige Neuerscheinungen mit Interesse gelesen, die sich mit dem Naziterror und dem zweiten Weltkrieg beschäftigen. „Ich bin schließlich Jahrgang 1927. 1933 kam ich in die Schule, 1945 habe ich Abitur gemacht. Diese Jahre habe ich also im vollen Bewusstsein erlebt und gleiche meine Erfahrungen gern mit denen von anderen Zeitzeugen ab.“
Ihrem gewohnten Motto „Lesen heißt doppelt Leben“ blieb sie auch heuer treu und brachte eine sehr große Auswahl an Historienromanen, literarischen Entdeckungen und Schmökern mit. Sogar zwei Kochbücher fanden auf ihre Liste: „Die georgische Tafel“ als literarisch-sinnliche Reise durch das Land und „Unsere Waldküche“, das alte Rezepte im Jahreszeitenablauf beinhaltet und beschreibt, wie der Wald in unsere Küche kommt. Die gesamte Liste kann auf der Vereinswebseite unter https://www.literarische.de/18-2/schoenfeldt-.htm eingesehen werden.
Auf der Vereinsseite gibt es auch Hinweise zu den nächsten Veranstaltungen. „Schon heute möchte ich auf unseren Abend zum Thema Gemeinwohl hinweisen“, verabschiedete Stadler die Zuhörerschaft. „Am 30. Januar kommt dazu Christian Felber zu uns, der Initiator des Projekts Bank für Gemeinwohl und der Gemeinwohl-Ökonomie. Ich freue mich sehr, dass wir dieses spannende Thema diskutieren können.“
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