Gaudi im Würmtal
Traditioneller Faschingsumzug durch Krailling und Planegg
Das war ein Faschingszug der Superlative: 42 Wägen und „Fußgruppen“ meldeten sich heuer für den großen Umzug durch Krailling und Planegg an. Dazu gab es reichlich Nachmelder, wie den Kraillinger Unternehmer Tscho Zentl, die sich mit ihren Wägen einfach ans Ende des Faschingszugs hängten. Und auch am Straßenrand warteten so viele Faschingsnarrische und begeisterte Zuschauer wie noch nie, wie die Polizei mitteilte. Pünktlich um 13.30 Uhr setzte sich der Zug an der Kraillinger Brauerei in Bewegung. Weiter ging es durch die Pentenrieder-, die Margareten- und Luitpoldstraße in Krailling, bevor der Zug in die Planegger Bahnhofstraße einbog und am Marktplatz zum Stehen kam.
Hier war erstmals ein Almstadl zum ungestörten und vor allem wetterfesten Weiterfeiern aufgebaut. Die Münchner Samba-Truppe „Sole Luna“, der Spielmannszug aus Oberschleißheim oder auch die Gilchinger Blaskapelle sorgten für heiße Rhythmen.
Matthias Niedermair, Organisator des Würmtaler Faschingszugs seit 1992, war schon ab November für einen reibungslosen Faschingsverlauf schwer am Schaffen. Am Ende lobte er: „Die Teilnehmer haben sich wieder wahnsinnig ins Zeug gelegt und echte Kunstwerke entworfen. Es war ein Feuerwerk an Ideen, Kostümen und Gaudi.“ Sein Dank ging an die Polizei, die den Zug sicher begleitete, und an das BRK mit seinen insgesamt 25 Einsatzleuten in vier Trupps und vier Autos samt Rettungswagen am Schluss.
Den Zug führten die Faschingsgesellschaften Perchalla und Würmesia auf ihren bunten Wägen an. Nachfolgende Vereine und Gruppierungen gaben ihr bestes, um einige Seitenhiebe auf die Gemeinden auszuteilen und auf Missstände aufmerksam zu machen. Die Planegger Eishockey-Damen forderten zum Beispiel nach sieben Bundestitelgewinnen nun endlich ein Dach übern Kopf und die Ortsmitte Martinsried bekam wegen Miethöchstpreisen ihr Fett weg. „Der Würmtaler Faschingszug ist einfach legendär“, so der Planegger Vereinssprecher Klaus Waldbart, „die wachsende Teilnehmerzahl und die vielen Zuschauer sprachen wieder für sich. Und die Stimmung war wie immer echt grandios.“
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