"Ein Glück, dass es Euch gibt"
Lochhamer Laien-Bauern-Bühne erhält beim Jubiläums-Festabend viel Lob
Eine "Perle" unter den oberbayerischen Laienbühnen nannte Sepp Käser vom Verband Bayerischer Amateurtheater die Lochhamer Laien-Bauern-Bühne (LLBB) und Landrat Christoph Göbel sprach von einem "außergewöhnlichen Juwel" und setzte hinzu: "So gut wie Ihr, ist überhaupt niemand!" Gräfelfings Bürgermeisterin Uta Wüst erklärte, sie freue sich, dass sie ihren Gemeinderäten aller Fraktionen auf der Bühne in St. Johannes Evangelist begegne und versprach, beim nächsten Frühjahrsstück hinter den Kulissen mitzuhelfen. Pfarrer Markus Zurl betonte, es sei erfreulich, dass bei der LLBB die bayerische Mundart hochgehalten werde und bot sich ebenfalls als Helfer fürs Frühjahr an.
Die Lochhamer Laien-Bauern-Bühne hatte am vergangenen Samstag zum großen, bunten Festabend anlässlich ihres 50-jährigen Jubiläums Mitglieder, Unterstützer, Stammgäste und Wegbegleiter ins Gräfelfinger Bürgerhaus eingeladen. Und es waren nicht nur (fast) alle gekommen, sondern es wurde in den Grußworten der offiziellen Vertreter von Gemeinde und Landkreis, aber auch in den Gesprächen am Tisch immer wieder deutlich, dass die LLBB ein ganz besonderer Verein, ja mehr noch, dass sie für viele im Saal eine alte und gleichzeitig immer junge Liebe ist.
"Eine ganz, ganz große Leistung"
Gräfelfings Alt-Bürgermeister Eberhard Reichert, der die Festrede hielt, fasste diese Leidenschaft in Worte: "Theaterspielen ist ein Grundbedürfnis der Menschen." Es diene der Selbsterkenntnis und mache Spaß, aber es sei niemals Selbstzweck. "Hier in Lochham wurde Theatergeschichte geschrieben", erklärte er. Er bewundere besonders die Beständigkeit und die Präsenz der LLBB und dass sie die politische Unabhängigkeit und den Bezug zur Heimat über die Jahre hinweg habe bewahren können. Unglaublich, wie man über 50 Jahre lang immer wieder neue Schauspieler habe gewinnen können. "Alle Tricks waren erlaubt", schmunzelte er. Modern und bodenständig, frech aber nie verletzend, neugierig und konservativ waren nur einige Adjektive, die er für den Lochhamer Theaterverein fand. Die Arbeit der LLBB sei "eine ganz, ganz große Leistung", konstatierte er und schloss mit den Worten: "Ein Glück, dass es Euch gibt."
Der heitere Abend, der von der Sunset Showband musikalisch umrahmt wurde und durch verschiedene Einlagen, wie etwa dem Auftritt des Pianisten und Musikkabarettisten Florian Wagner, immer wieder kleine Höhepunkte bereit hielt, hatte aber auch seine nachdenklichen Momente. LLBB-Vorsitzender Gerhard Fuchs erinnerte an den langjährigen Spielleiter des Vereins, Ernst Pritschet – "Motor und Getriebe zugleich", der im vergangenen Jahr verstorben war. 96 Stück hatte der "Pri", wie er im Verein liebevoll genannt wurde, inszeniert. Gerhard Fuchs bat die jüngeren Mitglieder, sich nun verstärkt in die Vereinsarbeit einzubringen. Anpassungen seien unerlässlich, meinte er und kündigte Neuordnungen fürs Frühjahrssingen und Frühjahrsstück an. Gleichzeitig dankte er der Interims-Spielleiterin Natalie Wieland, die im Januar das Amt wohl fest übernehmen wird, "Tonmeister" Florian Strobel sowie allen Aktiven, der Gemeinde und dem Publikum.
Triumvirat der LLBB
Mit Ehrungen gehe die LLBB sparsam um, stellte der 2. Vorsitzende Peter Köstler fest. Der Jubiläumsabend wurde jedoch zum Anlass genommen, drei engagierten Mitgliedern der ersten Stunde, die gleichzeitig langjährige gemeinsame Weggefährten sind, die Ehrenmitgliedschaft zu verleihen: Heinz Schröder, Peter Schaupp und Alfons Fischer. Sie seien das Triumvirat der LLBB, erklärte Köstler. Heinz Schröder macht seit vielen Jahren die Öffentlichkeitsarbeit des Vereins, Peter Schaupp ist "Komödiant durch und durch" und war in über 30 Rollen zu sehen – unvergessen ist sein Boandlkramer – und Alfons Fischer ist immer da, wenn Musik auf der Bühne gebraucht wird.
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