„Würmtaler Aufgabe"
Wallfahrtsplatz Maria Eich zum 1. Mai fertig
Im Moment laufen in und um Maria Eich Baumaßnahmen. An einen Platz der Ruhe und Besinnung ist hier nicht zu denken. Das soll sich bis zum 1. Mai ändern. Dann wird zumindest der Wallfahrtsplatz fertig gestellt sein. Das heißt, die geforderte Zisterne als Löschwassertank fürs Kloster als auch die Schutzmaßnahmen mit Ionenabscheider und Sickerschächte zum Filtern des Regenwassers, das über das Kupferdach abgefangen wird, sind dann fertig. Außerdem ist dann auch das neue und einheitliche Pflaster um die Kapelle herum fertig, die künftig für einen barrierefreien Zugang sorgt. Rund 1,1 Millionen Euro werden die Maßnahmen für den sichtbaren Außenbereich der Maria-Eich-Anlage kosten.
„Mit dem Wallfahrtsplatz stehen wir ganz gut da“, meinte Pater Christian Rentsch, Prior des Klosters. Schon vor Jahren habe man angefangen, Spenden zu sammeln. Dennoch klafft eine Finanzierungslücke, die nun mit Zuschüssen der Gemeinden Gräfelfing und Planegg sowie des Landratsamt München gefüttert werden kann. Zu den 15.000 Euro Gräfelfinger Zuschuss aus dem letzten Jahr kamen inzwischen weitere 120.000 Euro aus Gräfelfing hinzu. „Die Pflege und Instandsetzung ist eine Würmtaler Aufgabe“, bekräftigte der Gräfelfinger Bürgermeister Peter Köstler. „Der Ort hat einen ganz hohen Identifikationswert“, meinte er weiter. „Maria Eich ist eine Oase im Grünen, für Ruhe- und auch für Sinnsuchende. Schön, dass der Standort durch die Sanierungsmaßnahmen erhalten bleibt.“
Standort gesichert
Auch in Planegg stellte das Kloster einen Antrag auf Unterstützung in Höhe von 100.000 Euro. In einem Gespräch zwischen Räten, Verwaltung und Kloster betonte Gemeinderat Peter von Schall-Riaucour: „Viele Klöster werden geschlossen. Es hätte uns tief getroffen, wenn auch Maria Eich dazugehört hätte. Wir sind alle stolz, dass Maria Eich hier bei uns ist.“
Maria Eich sei ein „weicher Faktor, der viele ins Würmtal zieht, Wallfahrten wie auch Erholungssuchende“, sagte von Schall-Riaucour später im Gemeinderat und kritisierte die Planegger Verwaltung, die Klosterbrüder nicht in den Ausschuss zum Erklären des Förderantrags eingeladen zu haben. Von Schall-Riaucour stellte die erhöhte Förderung mit 120.000 Euro in den Raum – so viel, wie auch die Gräfelfinger bezuschussen. Dies wurde von den Gemeinderäten allerdings abgelehnt, es blieb am Schluss bei der Fördersumme von 100.000 Euro. „Maria Eich steht auf unserer Flur, ist eigentlich unser Wallfahrtsort. Es hätte uns gut zu Gesicht gestanden, dies auch in der Unterstützung zu zeigen“, bedauerte von Schall-Riaucour:
Kloster im Juli einweihungsbereit
Seit September 2021 wird das Kloster übrigens saniert. Die Rund-um-Baumaßnahme wurde notwendig, weil sowohl die Klosterbauten aus den 50iger und der Anbau aus den 80iger Jahren energetisch und räumlich auf Vordermann gebracht werden müssen. „Wir wollen einen nachhaltigen, barrierefreien und pflegeleichten Bau haben“, so Pater Christian.
Der Augustinerorden habe keine speziellen Tätigkeiten, sondern betone das Zusammenleben der Brüder und das Betreuen des Wallfahrtsortes. „Es kommt also auf das Gemeinschaftsleben an“, erklärte er. „Unser umgebautes Kloster soll genau das widerspiegeln.“ Darüber hinaus wolle man Profil zeigen und mit Solarthermie, doppelter Dämmung, Dachwassergewinnung und anderes nachhaltig bauen.
Für den Kloster-Umbau sind insgesamt 5,2 Millionen Euro nötig. Schon im Juni soll ein erster Festgottesdienst im sanierten Maria Eich stattfinden. Ende Juli gibt es das Einweihungsfest. „Wir als Augustiner-Konvent sind unabhängig vom Bistum. Nach dem Bau wird der Konvent verschuldet sein“, erklärte Pater Christian. „Wir sind also sehr dankbar für jede Unterstützung. Wir freuen uns sehr über alles, was die Gemeinden geben können und wollen.“
Copyright: Wochenanzeiger Medien GmbH