Jugend ins Boot holen
Literarische Gesellschaft Gräfelfing mit neuem Programm
Unbemerkt von der Öffentlichkeit beging die Literarische Gesellschaft in 2021 ihren 100. Geburtstag. „In der Coronazeit war es uns schlichtweg nicht möglich, vorauszuplanen und große Veranstaltungen durchzuziehen“, meinte Vereinsvorsitzender Klaus Stadler. „Aus diesem Grund sind wir nun eben im 101. Jahr. Das haben wir so auch auf unser Programm geschrieben.“ Eine Nachholfeier wird es nicht geben, dafür bringt die Literarische wieder ein Herbst-Spitzenprogramm heraus.
Der Saisonstart war am 12. Oktober mit Anatol Regnier und seinem Buch „Jeder schreibt für sich allein“, eine Reise in die Schriftstellerei während des Nationalismus. Am 26. Oktober kommen Sabine Leutheusser-Schnarrenberger und Gunna Wendt ins Gräfelfinger Bürgerhaus mit einem Abend über Demokratie. Am 9. November folgt ein Abend mit Gerd Holzheimer in der Gemeindebücherei mit seiner Biografie über den Norweger Olaf Gulbransson.
„Wieder ein tolles Programm“
Am 23. November ist ein Vortrag über China und die Seidenstraße vom Sinologen und Ethnologen Thomas Höllmann, Präsident der Bayrischen Akademie der Wissenschaften, zu hören. Und am 30. November stellt Herfried Münkler mit seinem Buch „Welt im Umbruch“ die Verbindung her zwischen Marx, Wagner und Nietzsche.
Der traditionell letzte Abend vor Weihnachten (am 14. Dezember) ist die Freude für alle Buchgeschenk-Sucher vor Weihnachten schlechthin. Annemarie Stoltenberg spricht über die „Magie des Lesens“ und stellt neue Bücher zum Verschlingen und Weiterschenken vor. Wie gewohnt möchte die Literarische mit ihrem Programm den Zeitgeist in Literatur, Wissenschaft und Kunst einfangen. „Es ist wieder ein tolles Programm geworden. Ich freue mich drauf“, so Stadler.
Dank an Max Gschneidinger
Stadlers langjähriger Teamkollege Max Gschneidinger hörte aus persönlichen Gründen auf. „Ich bin ihm sehr zu Dank verpflichtet für die vielen Jahre der Zusammenarbeit und bedauere sein Ausscheiden sehr“, meinte Stadler. Zweiter Mann im Orga-Boot ist nun der studierte Historiker und Germanist Ulrich Rosenbaum. Er wird künftig die Ideen mit Stadler besprechen und ein Korrektiv fürs Programm sein. Die Literarische kennt er als Mitglied seit vielen Jahren. „Ich freue mich auf das Arbeiten und kenne im Prinzip die Abläufe schon gut.“
Zwar wird vieles so weiterlaufen, wie es die rund 400 Mitglieder gewohnt sind. „Aber gleichzeitig müssen wir etwas machen, damit verstärkt junge Leute kommen. Sonst trocknet das hier aus“, meinte Stadler mit Blick aufs Programmheft. Aus diesem Grund möchte das Literarische-Team in der nächsten Zeit verstärkt junge Autoren für Lesungen und Vorträge gewinnen. Das gesamte Programm inklusive Ort, Zeit und Eintrittspreise der Abende ist unter http://www.literarische.de/ zu finden.
Copyright: Wochenanzeiger Medien GmbH